Die meisten Thiere finden sich zusammengedrängt in Südamerika, am Himalaya, auf einigen Inseln des indischen Archipels, kurz - da am mannigfaltigsten, wo der Karakter der Landschaft am meisten individualisirt ist.
Es ist nur ein Vorurtheil, dass das thierische Leben in Amerika auf einer geringeren Stufe der Ausbildung stehe, als im alten Kontinent: man schliest dies gewöhnlich daraus, dass im Amerika die grossen Pachydermen fehlen allein dies ist ganz zufällig, sie haben früher doch existirt, und sind nur jezt verschwunden, denn man findet die unzweifelhaften Reste. Ich fand 3 neue Spezies von Elephanten, (welche Cuvier nach den Zähnen bestimte) auf den höchsten Bergrükken in Peru, Mexiko pp. auf 6-7000 Fus Höhe, wo die Temperatur unsrer nördlichen Gegenden herscht. Auch im alten Kontinent ziehn sich seit ein paar Jahrhunder- ten die Elephanten gar sehr zusammen, und fangen in einigen Ländern an, ganz zu fehlen. In Amerika erreichen die Panter- artigen Kazen dieselbe Grösse wie in Asien. In den vereinig- ten Staaten giebt es Bisons, die 2000 Lb wiegen. Der President Jefferson, in einem Memoire über die Grösse der amerikanischen
Die meisten Thiere finden sich zusammengedrängt in Südamerika, am Himalaya, auf einigen Inseln des indischen Archipels, kurz – da am mannigfaltigsten, wo der Karakter der Landschaft am meisten individualisirt ist.
Es ist nur ein Vorurtheil, dass das thierische Leben in Amerika auf einer geringeren Stufe der Ausbildung stehe, als im alten Kontinent: man schliest dies gewöhnlich daraus, dass im Amerika die grossen Pachydermen fehlen allein dies ist ganz zufällig, sie haben früher doch existirt, und sind nur jezt verschwunden, denn man findet die unzweifelhaften Reste. Ich fand 3 neue Spezies von Elephanten, (welche Cuvier nach den Zähnen bestimte) auf den höchsten Bergrükken in Peru, Mexiko pp. auf 6–7000 Fus Höhe, wo die Temperatur unsrer nördlichen Gegenden herscht. Auch im alten Kontinent ziehn sich seit ein paar Jahrhunder- ten die Elephanten gar sehr zusammen, und fangen in einigen Ländern an, ganz zu fehlen. In Amerika erreichen die Panter- artigen Kazen dieselbe Grösse wie in Asien. In den vereinig- ten Staaten giebt es Bisons, die 2000 ℔ wiegen. Der President Jefferson, in einem Mémoire über die Grösse der amerikanischen
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Die meisten Thiere finden sich zusammengedrängt in Südamerika,
am Himalaya, auf einigen Inseln des indischen Archipels, kurz
– da am mannigfaltigsten, wo der Karakter der Landschaft am
meisten individualisirt ist.
Es ist nur ein Vorurtheil, dass das thierische Leben in Amerika
auf einer geringeren Stufe der Ausbildung stehe, als im alten
Kontinent: man schliest dies gewöhnlich daraus, dass im Amerika
die grossen Pachydermen fehlen allein dies ist ganz zufällig,
sie haben früher doch existirt, und sind nur jezt verschwunden,
denn man findet die unzweifelhaften Reste. Ich fand 3 neue
Spezies von Elephanten, (welche Cuvier nach den Zähnen bestimte)
auf den höchsten Bergrükken in Peru, Mexiko pp auf 6–7000
Fus Höhe, wo die Temperatur unsrer nördlichen Gegenden herscht.
Auch im alten Kontinent ziehn sich seit ein paar Jahrhunder-
ten die Elephanten gar sehr zusammen, und fangen in einigen
Ländern an, ganz zu fehlen. In Amerika erreichen die Panter-
artigen Kazen dieselbe Grösse wie in Asien. In den vereinig-
ten Staaten giebt es Bisons, die 2000 ℔ wiegen. Der President
Jefferson, in einem Mémoire über die Grösse der amerikanischen
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 370v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/744>, abgerufen am 22.11.2024.
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