Wenn die Masse der Urbestien, deren Knochen wir finden, schon sehr gros ist, so ist auch die noch lebende thierische Organisazion sehr bedeutend. Lichtenstein führt aus der Reise von Alberti an (der sich sehr viel mit den Kaffern und ihrem Lande beschäf- tigte) dass man dort früher Heerden von 300 Elephanten ange- troffen habe, von denen manche 14 Fus hoch waren. Von einer Taubenart: Columba migratoria, weis man, dass in Nordame- rika viele Millionen wolkenartig ganze Tage lang vorüber- ziehn. Wo sie sich niederlassen, werden die Zweige zerbrochen. Gewöhnlich schlägt man sie mit Knitteln todt, oft treiben sogar die Landleute ihre Schweine in diese Gegenden, und mästen sie mit dem Fleische der Tauben. - Fast eben so gros ist die Menge der Strandvögel am Orenoko und Ama- zonenflus. - In der Südsee sah ich oft 5-6 Stunden lang untunterbrochen Züge von Seevögeln wie ein Gewölk über den Zenith hinziehn. Man hat an den Orten, wo sie vor- beiziehn ein eignes Düngungsmittel, Guano, genant, das aus dem Harnstof dieser Vögel besteht, mit Erde und Eisen- oxyd vermischt. Es finden sich diese Exkremente in Schich-
Wenn die Masse der Urbestien, deren Knochen wir finden, schon sehr gros ist, so ist auch die noch lebende thierische Organisazion sehr bedeutend. Lichtenstein führt aus der Reise von Alberti an (der sich sehr viel mit den Kaffern und ihrem Lande beschäf- tigte) dass man dort früher Heerden von 300 Elephanten ange- troffen habe, von denen manche 14 Fus hoch waren. Von einer Taubenart: Columba migratoria, weis man, dass in Nordame- rika viele Millionen wolkenartig ganze Tage lang vorüber- ziehn. Wo sie sich niederlassen, werden die Zweige zerbrochen. Gewöhnlich schlägt man sie mit Knitteln todt, oft treiben sogar die Landleute ihre Schweine in diese Gegenden, und mästen sie mit dem Fleische der Tauben. – Fast eben so gros ist die Menge der Strandvögel am Orenoko und Ama- zonenflus. – In der Südsee sah ich oft 5–6 Stunden lang untunterbrochen Züge von Seevögeln wie ein Gewölk über den Zenith hinziehn. Man hat an den Orten, wo sie vor- beiziehn ein eignes Düngungsmittel, Guano, genant, das aus dem Harnstof dieser Vögel besteht, mit Erde und Eisen- oxyd vermischt. Es finden sich diese Exkremente in Schich-
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[373r/0749]
Wenn die Masse der Urbestien, deren Knochen wir finden, schon
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sehr bedeutend. Lichtenstein führt aus der Reise von Alberti an
(der sich sehr viel mit den Kaffern und ihrem Lande beschäf-
tigte) dass man dort früher Heerden von 300 Elephanten ange-
troffen habe, von denen manche 14 Fus hoch waren. Von einer
Taubenart: Columba migratoria, weis man, dass in Nordame-
rika viele Millionen wolkenartig ganze Tage lang vorüber-
ziehn. Wo sie sich niederlassen, werden die Zweige zerbrochen.
Gewöhnlich schlägt man sie mit Knitteln todt, oft treiben
sogar die Landleute ihre Schweine in diese Gegenden, und
mästen sie mit dem Fleische der Tauben. – Fast eben so
gros ist die Menge der Strandvögel am Orenoko und Ama-
zonenflus. – In der Südsee sah ich oft 5–6 Stunden lang
ununterbrochen Züge von Seevögeln wie ein Gewölk über
den Zenith hinziehn. Man hat an den Orten, wo sie vor-
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 373r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/749>, abgerufen am 22.11.2024.
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