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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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oder Kriegs-Bau-Kunst.
sehr nützlich/ daß die Wohn-Häusser zu beyden Seiten mit einer Brand-Mauer
unterschieden: Zu der Breitte der Häuser werden ins gemein 2. oder 3. Ruthen/
und zur Länge 3. 4. biß in 6. Ruthen nach Gelegenheit des Orthes und Grösse der
Festung genommen; So ist auch sonderlich nötig/ daß man mit Mühlen und
Brunnen in Fall der Noth verwahret sey/ und da man solche Mühlen hat/ denen
der Feind das Wasser benehmen/ oder dieselben sonst ruiniren kan/ muß man bey
Zeiten auff Ross-Mühlen/ Hand-Mühlen/ so viel nötig/ bedacht seyn/ und an
bequeme Oerter hinordnen: Eben dergleichen ist auch von den Brunnen zu ver-
stehen; denn wenn Röhr-Brunnen seyn/ die der Feind kan abschneiden/ muß man
hin und wieder Quellen suchen/ oder auch Cisternen od' Kasten machen/ das Regen-
Wasser drein zu samlen: Die Thore und Pforten werden jetziger Zeit nicht in die
Casematten oder Schultern wie vor Alters geordnet/ sondern mitten in die
Cortin/ da sie auch am sichersten liegen/ wie auch die Brücken: Es werden aber
der Pforten so viel angeordnet/ als des Orths Gelegenheit erfodert/ doch je we-
niger je besser; Jns gemein machet man in 4 und 5 Eckzwey/ in 6 und 7 Eckdrey/
in Acht- und Neun-Eck 4/ &c: Da man denn auch sonderlich bey derer Anlage
auff den Situm uud Beschaffenheit des Orts ein Auge haben muß/ und in Ab-
steckung der Festung zusehen/ daß die vornehmsten Pässe/ und Landstraßen dem
nechsten Strich nach mitten auff die Cortinen zulauffen. Der Thore Breitte
ist 10 oder 12. Schuh/ die Höhe 14 oder 15. Schuh/ die Länge nach der Dicke
des Walles; oben werden dieselbe an etlichen Orthen gewelbet/ an etlichen Orthen nur
mit starcken Balcken und Dielen überleget; man führet sie auch durch den Wall

etwas
C c ij

oder Kriegs-Bau-Kunſt.
ſehr nuͤtzlich/ daß die Wohn-Haͤuſſer zu beyden Seiten mit einer Brand-Mauer
unterſchieden: Zu der Breitte der Haͤuſer werden ins gemein 2. oder 3. Ruthen/
und zur Laͤnge 3. 4. biß in 6. Ruthen nach Gelegenheit des Orthes und Groͤſſe der
Feſtung genommen; So iſt auch ſonderlich noͤtig/ daß man mit Muͤhlen und
Brunnen in Fall der Noth verwahret ſey/ und da man ſolche Muͤhlen hat/ denen
der Feind das Waſſer benehmen/ oder dieſelben ſonſt ruiniren kan/ muß man bey
Zeiten auff Roſſ-Muͤhlen/ Hand-Muͤhlen/ ſo viel noͤtig/ bedacht ſeyn/ und an
bequeme Oerter hinordnen: Eben dergleichen iſt auch von den Brunnen zu ver-
ſtehen; denn wenn Roͤhr-Brunnen ſeyn/ die der Feind kan abſchneiden/ muß man
hin und wieder Quellen ſuchẽ/ oder auch Ciſternen od’ Kaſten machen/ das Regen-
Waſſer drein zu ſamlen: Die Thore und Pforten werden jetziger Zeit nicht in die
Caſematten oder Schultern wie vor Alters geordnet/ ſondern mitten in die
Cortin/ da ſie auch am ſicherſten liegen/ wie auch die Bruͤcken: Es werden aber
der Pforten ſo viel angeordnet/ als des Orths Gelegenheit erfodert/ doch je we-
niger je beſſer; Jns gemein machet man in 4 und 5 Eckzwey/ in 6 und 7 Eckdrey/
in Acht- und Neun-Eck 4/ &c: Da man denn auch ſonderlich bey derer Anlage
auff den Situm uud Beſchaffenheit des Orts ein Auge haben muß/ und in Ab-
ſteckung der Feſtung zuſehen/ daß die vornehmſten Paͤſſe/ und Landſtraßen dem
nechſten Strich nach mitten auff die Cortinen zulauffen. Der Thore Breitte
iſt 10 oder 12. Schuh/ die Hoͤhe 14 oder 15. Schuh/ die Laͤnge nach der Dicke
des Walles; oben werden dieſelbe an etlichẽ Orthẽ gewelbet/ an etlichẽ Orthẽ nur
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[199/0211] oder Kriegs-Bau-Kunſt. ſehr nuͤtzlich/ daß die Wohn-Haͤuſſer zu beyden Seiten mit einer Brand-Mauer unterſchieden: Zu der Breitte der Haͤuſer werden ins gemein 2. oder 3. Ruthen/ und zur Laͤnge 3. 4. biß in 6. Ruthen nach Gelegenheit des Orthes und Groͤſſe der Feſtung genommen; So iſt auch ſonderlich noͤtig/ daß man mit Muͤhlen und Brunnen in Fall der Noth verwahret ſey/ und da man ſolche Muͤhlen hat/ denen der Feind das Waſſer benehmen/ oder dieſelben ſonſt ruiniren kan/ muß man bey Zeiten auff Roſſ-Muͤhlen/ Hand-Muͤhlen/ ſo viel noͤtig/ bedacht ſeyn/ und an bequeme Oerter hinordnen: Eben dergleichen iſt auch von den Brunnen zu ver- ſtehen; denn wenn Roͤhr-Brunnen ſeyn/ die der Feind kan abſchneiden/ muß man hin und wieder Quellen ſuchẽ/ oder auch Ciſternen od’ Kaſten machen/ das Regen- Waſſer drein zu ſamlen: Die Thore und Pforten werden jetziger Zeit nicht in die Caſematten oder Schultern wie vor Alters geordnet/ ſondern mitten in die Cortin/ da ſie auch am ſicherſten liegen/ wie auch die Bruͤcken: Es werden aber der Pforten ſo viel angeordnet/ als des Orths Gelegenheit erfodert/ doch je we- niger je beſſer; Jns gemein machet man in 4 und 5 Eckzwey/ in 6 und 7 Eckdrey/ in Acht- und Neun-Eck 4/ &c: Da man denn auch ſonderlich bey derer Anlage auff den Situm uud Beſchaffenheit des Orts ein Auge haben muß/ und in Ab- ſteckung der Feſtung zuſehen/ daß die vornehmſten Paͤſſe/ und Landſtraßen dem nechſten Strich nach mitten auff die Cortinen zulauffen. Der Thore Breitte iſt 10 oder 12. Schuh/ die Hoͤhe 14 oder 15. Schuh/ die Laͤnge nach der Dicke des Walles; oben werden dieſelbe an etlichẽ Orthẽ gewelbet/ an etlichẽ Orthẽ nur mit ſtarcken Balcken und Dielen uͤberleget; man fuͤhret ſie auch durch den Wall etwas C c ij

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/211>, abgerufen am 23.11.2024.