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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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oder Kriegs-Bau-Kunst.
nem Orte leichtlich bey nächtlicher Weile beschliechen und überstiegen' werden könte/ soll er
darauff absonderlich allzeit ein wachendes Auge haben lassen/ wofern ers nicht endern und
dem Mangel auff andere Maß abhelffen kan.
201. Ein Krieges-Fürst sol zu förderst achtung auff die jenige haben/ so ihm zum Krieg
rathen/ und wohl zusehen/ wer dieselben seyn/ ob sie nicht etwa ihre eigene passion oder
Ehr/ Nutzen und Vortheil darunter suchen/ damit sich desto besser aus dem Grunde zu
entschliessen wisse.
202. Man mus nicht allein bedacht seyn/ wie man dem Feind mit Gewalt/ sondern wie
man ihm auch mit allerley Lüst und Geschwindigkeit Abbruch thun möge.
203. Der sich im Kriege nur allein auff die defension begiebet/ der gehet zwar am si-
chersten/ hat aber allezeit mehr Verlust als Gewinn von seinen Kriegen zugewarten.
204. Ein übel bewehrtes Krieges-Volck ist schon halb geschlgen.
205. Ein Krieges-Herr sol fleißige Auffsicht haben/ daß einen Volck durch die hohen of-
ficirer
keine Vervortheilung/ Vntreu oder unrecht angethan werden.
206. Straffe und Regiment wil der Krieg haben/ aber unter sich selbsten keine Feindsee-
ligkeit oder Tyranney.
207. Jm Kriege ist der Sieg das Ziel/ wer den erlanget/ der hat den Nutzen und Preiß
unangesehen wie die Vrsachen und Mittel zuweilen seyn/ dadurch er erlanget wird.
208. Ehrgeitz und Rachgier verblendet offt die vornemsten bey der Armee/ und mache
alle Anschläge zu nicht.
209. Ob zwar ohne Gefahr und Wagen im Krieg selten was groses ausgerichtet wird
so ists doch allezeit besser/ wenn man mit guter Vernunfft das sichersie Mittel ergreifft/ und
außer-
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oder Kriegs-Bau-Kunſt.
nem Orte leichtlich bey naͤchtlicher Weile beſchliechen und uͤberſtiegen’ werden koͤnte/ ſoll er
darauff abſonderlich allzeit ein wachendes Auge haben laſſen/ wofern ers nicht endern und
dem Mangel auff andere Maß abhelffen kan.
201. Ein Krieges-Fuͤrſt ſol zu foͤrderſt achtung auff die jenige haben/ ſo ihm zum Krieg
rathen/ und wohl zuſehen/ wer dieſelben ſeyn/ ob ſie nicht etwa ihre eigene pasſion oder
Ehr/ Nutzen und Vortheil darunter ſuchen/ damit ſich deſto beſſer aus dem Grunde zu
entſchlieſſen wiſſe.
202. Man mus nicht allein bedacht ſeyn/ wie man dem Feind mit Gewalt/ ſondern wie
man ihm auch mit allerley Luͤſt und Geſchwindigkeit Abbruch thun moͤge.
203. Der ſich im Kriege nur allein auff die defenſion begiebet/ der gehet zwar am ſi-
cherſten/ hat aber allezeit mehr Verluſt als Gewinn von ſeinen Kriegen zugewarten.
204. Ein uͤbel bewehrtes Krieges-Volck iſt ſchon halb geſchlgen.
205. Ein Krieges-Herr ſol fleißige Auffſicht haben/ daß einen Volck durch die hohen of-
ficirer
keine Vervortheilung/ Vntreu oder unrecht angethan werden.
206. Straffe und Regiment wil der Krieg haben/ aber unter ſich ſelbſten keine Feindſee-
ligkeit oder Tyranney.
207. Jm Kriege iſt der Sieg das Ziel/ wer den erlanget/ der hat den Nutzen und Preiß
unangeſehen wie die Vrſachen und Mittel zuweilen ſeyn/ dadurch er erlanget wird.
208. Ehrgeitz und Rachgier verblendet offt die vornemſten bey der Armee/ und mache
alle Anſchlaͤge zu nicht.
209. Ob zwar ohne Gefahr und Wagen im Krieg ſelten was groſes ausgerichtet wird
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[334/0347] oder Kriegs-Bau-Kunſt. nem Orte leichtlich bey naͤchtlicher Weile beſchliechen und uͤberſtiegen’ werden koͤnte/ ſoll er darauff abſonderlich allzeit ein wachendes Auge haben laſſen/ wofern ers nicht endern und dem Mangel auff andere Maß abhelffen kan. 201. Ein Krieges-Fuͤrſt ſol zu foͤrderſt achtung auff die jenige haben/ ſo ihm zum Krieg rathen/ und wohl zuſehen/ wer dieſelben ſeyn/ ob ſie nicht etwa ihre eigene pasſion oder Ehr/ Nutzen und Vortheil darunter ſuchen/ damit ſich deſto beſſer aus dem Grunde zu entſchlieſſen wiſſe. 202. Man mus nicht allein bedacht ſeyn/ wie man dem Feind mit Gewalt/ ſondern wie man ihm auch mit allerley Luͤſt und Geſchwindigkeit Abbruch thun moͤge. 203. Der ſich im Kriege nur allein auff die defenſion begiebet/ der gehet zwar am ſi- cherſten/ hat aber allezeit mehr Verluſt als Gewinn von ſeinen Kriegen zugewarten. 204. Ein uͤbel bewehrtes Krieges-Volck iſt ſchon halb geſchlgen. 205. Ein Krieges-Herr ſol fleißige Auffſicht haben/ daß einen Volck durch die hohen of- ficirer keine Vervortheilung/ Vntreu oder unrecht angethan werden. 206. Straffe und Regiment wil der Krieg haben/ aber unter ſich ſelbſten keine Feindſee- ligkeit oder Tyranney. 207. Jm Kriege iſt der Sieg das Ziel/ wer den erlanget/ der hat den Nutzen und Preiß unangeſehen wie die Vrſachen und Mittel zuweilen ſeyn/ dadurch er erlanget wird. 208. Ehrgeitz und Rachgier verblendet offt die vornemſten bey der Armee/ und mache alle Anſchlaͤge zu nicht. 209. Ob zwar ohne Gefahr und Wagen im Krieg ſelten was groſes ausgerichtet wird ſo iſts doch allezeit beſſer/ wenn man mit guter Vernunfft das ſicherſie Mittel ergreifft/ und außer- V u ij

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/347>, abgerufen am 23.11.2024.