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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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FORTIFICATION
davon droben gedacht/ kan halten/ und kaum mit grosser Mühe das Theil/ so
das andere verthädigen sol/ dem so verthädiget werden muß/ gleich/ geschweige
denn ein merckliches grösser haben/ nimt man sie aber über 68. und 70. Ruthen/
fället sie auch zu schwach/ denn daß die Mußquete ein gut Theil noch uber 60.
Ruthen tragen könne/ ist gewiß/ aber aus der Erfahrung kan man mit genauer
Noth 70. erreichen/ es were denn Sache/ daß man die stärckesten Mußqueten an
die weit gelegene Oerter stellete/ und denen absonderlich Befehl gebe/ ettwas
stärcker zu laden/ oder auch an denen Oertern Doppelhacken gebrauchen könte/
welches/ ob es füglich geschehen möge/ stellet man andern verständigen und
Krieges-Erfahrnen zu judiciren anheimb/ und bleibet man unterdessen/ wie ge-
saget/ bey dem sichersten und Mittel-Wege und determiniret die längeste Defen-
sion
oder den Mußqueten-Schuß von 65. biß 68. Ruthen/ denn also erreichet
man utrumq; Scopum, die Defension fället nicht zu übrig lang/ und der verthe-
tigende Theil ist gleich/ oder in den meisten ein merckliches grösser/ als der verthe-
diget werden sol. Aus diesem folget nun 1. Daß man beyderley/ so wohl der
Stücke als der Mußqueten in einer Festung benötiget/ Jene/ von ferne dem
Feind damit zu begrüssen/ oder seine Wercke damit zu ruiniren, und zu verhin-
dern/ Diese gegen den herannahenden Feind zugebrauchen/ und den Sturm da-
mit abzutreiben. 2. Daß man sich in Auffbawung einer Festung und Anlage
der Wercke/ wenn solche ihre rechte Defension haben sollen/ nicht nach den Ca-
nonen,
sondern nach dem Mußqueten-Schusse reguliren und richten müsse. Es
wird aber umb mehrer Richtigkeit halber das Defension. Werck/ und was

sonst

FORTIFICATION
davon droben gedacht/ kan halten/ und kaum mit groſſer Muͤhe das Theil/ ſo
das andere verthaͤdigen ſol/ dem ſo verthaͤdiget werden muß/ gleich/ geſchweige
denn ein merckliches groͤſſer haben/ nimt man ſie aber uͤber 68. und 70. Ruthen/
faͤllet ſie auch zu ſchwach/ denn daß die Mußquete ein gut Theil noch uber 60.
Ruthen tragen koͤnne/ iſt gewiß/ aber aus der Erfahrung kan man mit genauer
Noth 70. erreichen/ es were deñ Sache/ daß man die ſtaͤrckeſten Mußqueten an
die weit gelegene Oerter ſtellete/ und denen abſonderlich Befehl gebe/ ettwas
ſtaͤrcker zu laden/ oder auch an denen Oertern Doppelhacken gebrauchen koͤnte/
welches/ ob es fuͤglich geſchehen moͤge/ ſtellet man andern verſtaͤndigen und
Krieges-Erfahrnen zu judiciren anheimb/ und bleibet man unterdeſſen/ wie ge-
ſaget/ bey dem ſicherſten und Mittel-Wege und determiniret die laͤngeſte Defen-
ſion
oder den Mußqueten-Schuß von 65. biß 68. Ruthen/ denn alſo erreichet
man utrumq; Scopum, die Defenſion faͤllet nicht zu uͤbrig lang/ und der verthe-
tigende Theil iſt gleich/ oder in den meiſten ein merckliches groͤſſer/ als der verthe-
diget werden ſol. Aus dieſem folget nun 1. Daß man beyderley/ ſo wohl der
Stuͤcke als der Mußqueten in einer Feſtung benoͤtiget/ Jene/ von ferne dem
Feind damit zu begruͤſſen/ oder ſeine Wercke damit zu ruiniren, und zu verhin-
dern/ Dieſe gegen den herannahendẽ Feind zugebrauchen/ und den Sturm da-
mit abzutreiben. 2. Daß man ſich in Auffbawung einer Feſtung und Anlage
der Wercke/ wenn ſolche ihre rechte Defenſion haben ſollen/ nicht nach den Ca-
nonen,
ſondern nach dem Mußqueten-Schuſſe reguliren und richten muͤſſe. Es
wird aber umb mehrer Richtigkeit halber das Defenſion. Werck/ und was

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[80/0092] FORTIFICATION davon droben gedacht/ kan halten/ und kaum mit groſſer Muͤhe das Theil/ ſo das andere verthaͤdigen ſol/ dem ſo verthaͤdiget werden muß/ gleich/ geſchweige denn ein merckliches groͤſſer haben/ nimt man ſie aber uͤber 68. und 70. Ruthen/ faͤllet ſie auch zu ſchwach/ denn daß die Mußquete ein gut Theil noch uber 60. Ruthen tragen koͤnne/ iſt gewiß/ aber aus der Erfahrung kan man mit genauer Noth 70. erreichen/ es were deñ Sache/ daß man die ſtaͤrckeſten Mußqueten an die weit gelegene Oerter ſtellete/ und denen abſonderlich Befehl gebe/ ettwas ſtaͤrcker zu laden/ oder auch an denen Oertern Doppelhacken gebrauchen koͤnte/ welches/ ob es fuͤglich geſchehen moͤge/ ſtellet man andern verſtaͤndigen und Krieges-Erfahrnen zu judiciren anheimb/ und bleibet man unterdeſſen/ wie ge- ſaget/ bey dem ſicherſten und Mittel-Wege und determiniret die laͤngeſte Defen- ſion oder den Mußqueten-Schuß von 65. biß 68. Ruthen/ denn alſo erreichet man utrumq; Scopum, die Defenſion faͤllet nicht zu uͤbrig lang/ und der verthe- tigende Theil iſt gleich/ oder in den meiſten ein merckliches groͤſſer/ als der verthe- diget werden ſol. Aus dieſem folget nun 1. Daß man beyderley/ ſo wohl der Stuͤcke als der Mußqueten in einer Feſtung benoͤtiget/ Jene/ von ferne dem Feind damit zu begruͤſſen/ oder ſeine Wercke damit zu ruiniren, und zu verhin- dern/ Dieſe gegen den herannahendẽ Feind zugebrauchen/ und den Sturm da- mit abzutreiben. 2. Daß man ſich in Auffbawung einer Feſtung und Anlage der Wercke/ wenn ſolche ihre rechte Defenſion haben ſollen/ nicht nach den Ca- nonen, ſondern nach dem Mußqueten-Schuſſe reguliren und richten muͤſſe. Es wird aber umb mehrer Richtigkeit halber das Defenſion. Werck/ und was ſonſt

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/92>, abgerufen am 23.11.2024.