fackeln, die jederzeit in hellerm Licht den sich zeigenden Sonnenflecken vorangehen. Eine Veränderung der Lichtstärke, kann wohl eine Veränderung der Temperatur nach sich ziehen, ob aber erstere nicht sehr gering wirkt im Verhältniß der eigene innern Wärme der Erde, soll an einem andern Orte untersucht werden. Eine andere Schiefe der Ecclip- tik Ursache der erst gedachten Erscheinung ist soll die Schiefe der Ecclyptik sein. Diese ist seit 2900 J. bekannt, u. die Aelteste Beobach- tung ist in einem chinesischen Manuscripte enthalten, welches uns der Jesuit Hobil mittheilt, s. Sie ist hiernach im Abnehmen begrif- fen u. es würde, wenn sie gleich Null wäre dadurch ein ewiger Frühling ent- stehen. Durch analytische Arbeiten des Laplace ist aber bestimmt, daß die Schiefe nicht immer abnehmen wird; sondern daß sie perio- periodisch disch ist. Die Dauer derPeriode ist wenige gewiß als die Quantität. Die Maxima sind hiernach um 11/2° verschieden keinen Einfluß auf die Klimate was auf die Klimate keinen Einfluß haben kann. - Eine andere Erklärung ist auch die, daß eine Veränderung der Klima- te nicht periodisch, sondern durch gewal- Zusammentreffen mit einem Cometen. tige Zertrümmerung durch ein Zusammen- treffen mit einem Cometen entstanden sei. Obgleich die Cometen eine große Dünnigkeit haben, so könnte dennoch durch die große Schnelligkeit ein festiges Zu- sammentreffen, welches diese Revolutionen bemerkte, statt gefunden haben; u. es bleibt noch zu untersuchen, ob dadurch die Resultate entstehen konnten, die wir jetzt erblicken.
Die
fackeln, die jederzeit in hellerm Licht den ſich zeigenden Soñenflecken vorangehen. Eine Veränderung der Lichtſtärke, kañ wohl eine Veränderung der Temperatur nach ſich ziehen, ob aber erſtere nicht ſehr gering wirkt im Verhältniß der eigene iñern Wärme der Erde, ſoll an einem andern Orte unterſucht werden. Eine andere Schiefe der Ecclip- tik Urſache der erſt gedachten Erſcheinung iſt ⎡soll die Schiefe der Ecclyptik ſein. Dieſe iſt ſeit 2900 J. bekañt, u. die Aelteſte Beobach- tung iſt in einem chineſiſchen Manuscripte enthalten, welches uns der Jeſuit Hobil mittheilt, ſ. Sie iſt hiernach im Abnehmen begrif- fen u. es würde, weñ ſie gleich Null wäre dadurch ein ewiger Frühling ent- ſtehen. Durch analÿtiſche Arbeiten des Laplace iſt aber beſtim̃t, daß die Schiefe nicht im̃er abnehmen wird; ſondern daß ſie perio- periodiſch diſch iſt. Die Dauer derPeriode iſt wenige gewiß als die Quantität. Die Maxima ſind hiernach um 1½° verſchieden keinen Einfluß auf die Klimate was auf die Klimate keinen Einfluß haben kañ. – Eine andere Erklärung iſt auch die, daß eine Veränderung der Klima- te nicht periodiſch, ſondern durch gewal- Zuſam̃entreffen mit einem Cometen. tige Zertrüm̃erung durch ein Zuſam̃en- treffen mit einem Cometen entſtanden ſei. Obgleich die Cometen eine große Düñigkeit haben, ſo köñte deñoch durch die große Schnelligkeit ein feſtiges Zu- ſam̃entreffen, welches dieſe Revolutionen bemerkte, ſtatt gefunden haben; u. es bleibt noch zu unterſuchen, ob dadurch die Reſultate entſtehen koñten, die wir jetzt erblicken.
Die
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[117./0121]
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 117.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/121>, abgerufen am 16.02.2025.
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