Neigung des Aequators Die Neigung des Aequators bestimmt stets die Länge des Tages, so wie die Höhe d[er] Sonne davon abhängig ist, die wieder d[ie] Versch. des Tages u. der Nacht bestimmt. D[ie] Umlaufszeit der Planeten um den Centra[l-] körper bestimmt wieder die Länge oder Dauer der versch. Jahreszeiten. Durch Absorbtion der Lichtstrahlen wird die Wärme hervorgebracht. Steht die Sonne unter 45° so ist sdie Wärme das Mittel von dem wenn sie unter 75°. ist Fallen die Strahlen niedrig, so werden sie von der Fläche fast Alle zurückgeworfen während dem, wenn sie im Zenit[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen] steht[,] die Mehrzahl der Strahlen absorbirt wir[d,] freie Wärme entsteht. Zwischen 70° u. 9[0°] ist in Ansehung der Wärme kein großer Unterschied; aber bedeutend wird dersel[be] in dem Verhältniß zwischen 20° u. 40°.
Jn der letzten Stunde wagt ich es eine [Er-] Wiederholung der Hypothesen über die climatischen Veränder. klärung der möglichen climatischen Ver[än-] derungen zu geben. Jch erwähnte d[ie] Ggrößere Excentricität der [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]Planeten[-] bahnen, die solches veranlassen konnte[n,] ferner wie die Lichtstrahlen der Sonne [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] oder die Sonnenfackeln dies vielleicht bewirkten. Jch erwähnte die Hypoth[ese] von der Abnahme der Ecclyptik, di[unleserliches Material] lange gültig sein konnte, ehe die Peri- ode von 25-28000 J. entdeckt war in welcher diese Abnahme überhaupt [unleserliches Material] 11/2° beträgt, u. daher keine Einflü[sse] auf das Klima äußern kann. Desha[lb] konnen wir doch untersuchen, was die folge von einer veränderten Eccl[yp-] tik wäre, u. was geschehen wäre
Neigung des Aequators Die Neigung des Aequators beſtim̃t ſtets die Länge des Tages, ſo wie die Höhe d[er] Soñe davon abhängig iſt, die wieder d[ie] Verſch. des Tages u. der Nacht beſtim̃t. D[ie] Umlaufszeit der Planeten um den Centra[l-] körper beſtim̃t wieder die Länge oder Dauer der verſch. Jahreszeiten. Durch Abſorbtion der Lichtſtrahlen wird die Wärme hervorgebracht. Steht die Soñe unter 45° ſo iſt ſdie Wärme das Mittel von dem weñ ſie unter 75°. ⎡iſt Fallen die Strahlen niedrig, ſo werden ſie von der Fläche faſt Alle zurückgeworfen während dem, weñ ſie im Zenit[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen] ſteht[,] die Mehrzahl der Strahlen abſorbirt wir[d,] freie Wärme entſteht. Zwiſchen 70° u. 9[0°] iſt in Anſehung der Wärme kein großer Unterſchied; aber bedeutend wird derſel[be] in dem Verhältniß zwiſchen 20° u. 40°.
Jn der letzten Stunde wagt ich es eine [Er-] Wiederholung der Hypotheſen über die climatiſchen Veränder. klärung der möglichen climatiſchen Ver[än-] derungen zu geben. Jch erwähnte d[ie] Ggrößere Excentricität der [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]Planeten[-] bahnen, die ſolches veranlaſſen koñte[n,] ferner wie die Lichtſtrahlen der Soñe [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] oder die Soñenfackeln dies vielleicht bewirkten. Jch erwähnte die Hypoth[eſe] von der Abnahme der Ecclyptik, di[unleserliches Material] lange gültig ſein koñte, ehe die Peri- ode von 25–28000 J. entdeckt war in welcher dieſe Abnahme überhaupt [unleserliches Material] 1½° beträgt, u. daher keine Einflü[ſſe] auf das Klima äußern kañ. Desha[lb] koñen wir doch unterſuchen, was die folge von einer veränderten Eccl[yp-] tik wäre, u. was geſchehen wäre
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[118./0122]
Die Neigung des Aequators beſtim̃t ſtets
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unter 45° ſo iſt die Wärme das Mittel
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Neigung des
Aequators
D. 9. Jan. 28.
Jn der letzten Stunde wagt ich es eine Er-
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bahnen, die ſolches veranlaſſ koñten,
ferner wie die Lichtſtrahl der Soñe _
oder die Soñenfackeln dies vielleicht
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lange gültig ſein koñte, ehe die Peri-
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 118.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/122>, abgerufen am 16.07.2024.
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