zonen ausdehnten, auch dieses würde die Klimate ganz verändern - Die kleinste Stöhrung des Gleichgewichts konnte wie gesagt die Hebung der Continente veranlassen diese können als Gipfel der Berge angese[-] hen werden, deren Fuß im Grunde des Ster- nes ruht. Es fragt sich ob man wohl die mittlere Tiefe des Meeres u. die mittlere Höhe des Continents angeben könnte. La- place versuchte dies nach Wahrscheinlichkeit[s-] Berechnung, ohne die größte Tiefe angeben zu können, aus der Theorie der Ebbe u. Fluth zu bestimmen. Hienach ergab sich die mitt- lere Tiefe als außerordentlich groß, bei- nahe 2-3 geogr. Meilen. Nach genauer Er- wägung der Beobachtungen ist es nicht noth- wendig so zu schließen, u. richtiger ist es die mittlere Tiefe der Gewässer gleich der mittlere Höhe der Continente anzu- nehmen. Wenn ich die Gruppen der Berge nur über die Ebene gestreut denke so würde die bewirkte Erhöhung nur sehr gering sein. Die Pendelversuche haben be- wiesen, daß die Attraktion sehr ver- schieden ist, besonders am Rande der Meeresbecken. Man hat die mittlere Höhe der Continente 900-1000 Fuß an- genommen u. eben so die Tiefe des Meeres diese Theorie ist etwas falsch u. als Resultat der neuestenBeobachtungen, die ich selbst angestellt habe, ergiebt sich, daß die mittlere Höhe nur auf 500- 600 Fuß angenommen werden kann.
Die mittlere
zonen ausdehnten, auch dieſes würde die Klimate ganz verändern – Die kleinſte Stöhrung des Gleichgewichts koñte wie geſagt die Hebung der Continente veranlaſſen dieſe köñen als Gipfel der Berge angeſe[-] hen werden, deren Fuß im Grunde des Ster- nes ruht. Es fragt ſich ob man wohl die mittlere Tiefe des Meeres u. die mittlere Höhe des Continents angeben köñte. La- place verſuchte dies nach Wahrſcheinlichkeit[s-] Berechnung, ohne die größte Tiefe angeben zu köñen, aus der Theorie der Ebbe u. Fluth zu beſtim̃en. Hienach ergab ſich die mitt- lere Tiefe als außerordentlich groß, bei- nahe 2–3 geogr. Meilen. Nach genauer Er- wägung der Beobachtungen iſt es nicht noth- wendig ſo zu ſchließen, u. richtiger iſt es die mittlere Tiefe der Gewäſſer gleich der mittlere Höhe der Continente anzu- nehmen. Weñ ich die Gruppen der Berge nur über die Ebene geſtreut denke ſo würde die bewirkte Erhöhung nur ſehr gering ſein. Die Pendelverſuche haben be- wieſen, daß die Attraktion ſehr ver- ſchieden iſt, beſonders am Rande der Meeresbecken. Man hat die mittlere Höhe der Continente 900–1000 Fuß an- genom̃en u. eben ſo die Tiefe des Meeres dieſe Theorie iſt etwas falſch u. als Reſultat der neueſtenBeobachtungen, die ich ſelbſt angeſtellt habe, ergiebt ſich, daß die mittlere Höhe nur auf 500– 600 Fuß angenom̃en werden kañ.
Die mittlere
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zonen ausdehnten, auch dieſes würde die
Klimate ganz verändern – Die kleinſte
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Höhe des Continents angeben köñte. La-
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Berechnung, ohne die größte Tiefe angeben
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die mittlere Tiefe der Gewäſſer gleich
der mittlere Höhe der Continente anzu-
nehmen. Weñ ich die Gruppen der Berge
nur über die Ebene geſtreut denke
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wieſen, dß die Attraktion ſehr ver-
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Meeresbecken. Man hat die mittlere
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Reſultat der neueſt Beobachtung, die
ich ſelbſt angeſtellt habe, ergiebt ſich,
daß die mittlere Höhe nur auf 500–
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 232.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/249>, abgerufen am 22.11.2024.
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