begegnet. Wenn die Gewässer dem Maxim[um] von 4°+ R. nahe sind, so si[unleserliches Material]nken sie de[nn] herab. Jn den Seen der Tropengegen- den giebt es nie Partikel die diese Temp[e-] ratur erhalten können. Die Kälte, di[e] man selbst unter dem Aequator verspür[t] wird durch die Strömung kalten Wassers v[er-] anlaßt, die von Norden dorten hinkomm[t.]
Wie gesagt ist das Maximum der Dich[-] tigkeit des Wassers bei + 3,3 ° R. Es dehnt sich sogleich mehr aus wenn es sich mehr erkältet oder wenigermehr er[unleserliches Material]wärmt[.] Jn den nordischen Seen ist daher die un[-] terste Wasserschicht nie unter + 3,3° R dies hat einen sehr wohlthätigen Einflu[ß] auf die Geschöpfe die in der Tiefe hier lebe[n] denn die Gewässer frieren somit nie ein u. da Wasser ein schlechter Wärmeleiter ist, so leben sie hier stets in 3-4°+ R[.] Wie schon angeführt, sind mehrere der Meinu[ng] daß im Meer in großer Tiefe das Was[ser] dem Gefrierpunkte nahe istxu. Graf Romfort behauptet, daß na- mentl. Salzwasser nicht die größte Dichtig- keit bei + 3-4° R. annehme. . Der berüh[m-] te Chemiker Berzelius ist selbst dieser Me[i-] nung, obwohl ich annehmen muß, daß er dies n[icht] selbst untersucht hat. Scoresby behaupt[et] indeß sehr glaubwürdig, warmes Wass[er] unter der kalten gefunden zu haben. B[ei] 1200-2000 Fuß Tiefe war bei Spitzberg[en] das Meerwasser + 2° R u. auf der Ob[er-] fläche 1,5° R. Wäre letzteres speci- fisch dichter, so könnte dies nicht gefunde[n] werden
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|: Fortsetzung im nächsten Hefte :|
begegnet. Weñ die Gewäſſer dem Maxim[um] von 4°+ R. nahe ſind, ſo ſi[unleserliches Material]nken ſie de[ñ] herab. Jn den Seen der Tropengegen- den giebt es nie Partikel die dieſe Temp[e-] ratur erhalten köñen. Die Kälte, di[e] man ſelbſt unter dem Aequator verſpür[t] wird durch die Strömung kalten Waſſers v[er-] anlaßt, die von Norden dorten hinkom̃[t.]
Wie geſagt iſt das Maximum der Dich[-] tigkeit des Waſſers bei + 3,3 ° R. Es dehnt ſich ſogleich mehr aus weñ es ſich mehr erkältet oder wenigermehr er[unleserliches Material]wärmt[.] Jn den nordiſchen Seen iſt daher die un[-] terſte Waſſerſchicht nie unter + 3,3° R dies hat einen ſehr wohlthätigen Einflu[ß] auf die Geſchöpfe die in der Tiefe hier lebe[n] deñ die Gewäſſer frieren ſomit nie ein u. da Waſſer ein ſchlechter Wärmeleiter iſt, ſo leben ſie hier ſtets in 3–4°+ R[.] Wie ſchon angeführt, ſind mehrere der Meinu[ng] daß im Meer in großer Tiefe das Waſ[ſer] dem Gefrierpunkte nahe iſtxu. Graf Romfort behauptet, daß na- mentl. Salzwaſſer nicht die größte Dichtig- keit bei + 3–4° R. añehme. . Der berüh[m-] te Chemiker Berzelius iſt ſelbſt dieſer Me[i-] nung, obwohl ich añehmen muß, daß er dies n[icht] ſelbſt unterſucht hat. Scoresby behaupt[et] indeß ſehr glaubwürdig, warmes Waſſ[er] unter der kalten gefunden zu haben. B[ei] 1200–2000 Fuß Tiefe war bei Spitzberg[en] das Meerwaſſer + 2° R u. auf der Ob[er-] fläche − 1,5° R. Wäre letzteres ſpeci- fiſch dichter, ſo köñte dies nicht gefunde[n] werden
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[264./0281]
begegnet. Weñ die Gewäſſer dem Maximum
von 4°+ R. nahe ſind, ſo ſinken ſie deñ
herab. Jn den Seen der Tropengegen-
den giebt es nie Partikel die dieſe Tempe-
ratur erhalten köñen. Die Kälte, die
man ſelbſt unter dem Aequator verſpürt
wird durch die Strömung kalten Waſſers ver-
anlaßt, die von Norden dorten hinkom̃t.
D. 26 Maerz.
Wie geſagt iſt das Maximum der Dich-
tigkeit des Waſſers bei + 3,3 ° R. Es
dehnt ſich ſogleich mehr aus weñ es ſich
mehr erkältet oder mehr erwärmt.
Jn den nordiſchen Seen iſt daher die un-
terſte Waſſerſchicht nie unter + 3,3° R
dies hat einen ſehr wohlthätigen Einfluß
auf die Geſchöpfe die in der Tiefe hier leben
deñ die Gewäſſer frieren ſomit nie ein
u. da Waſſer ein ſchlechter Wärmeleiter
iſt, ſo leben ſie hier ſtets in 3–4°+ R.
Wie ſchon angeführt, ſind mehrere der Meinung
daß im Meer in großer Tiefe das Waſſer
dem Gefrierpunkte nahe iſt. Der berühm-
te Chemiker Berzelius iſt ſelbſt dieſer Mei-
nung, obwohl ich añehmen muß, daß er dies nicht
ſelbſt unterſucht hat. Scoresby behauptet
indeß ſehr glaubwürdig, warmes Waſſer
unter der kalten gefunden zu haben. Bei
1200–2000 Fuß Tiefe war bei Spitzbergen
das Meerwaſſer + 2° R u. auf der Ober-
fläche − 1,5° R. Wäre letzteres ſpeci-
fiſch dichter, ſo köñte dies nicht gefunden
werden
.
u. Graf Romfort behauptet, daß na-
mentl. Salzwaſſer nicht die größte Dichtig-
keit bei + 3–4° R. añehme.
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 264.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/281>, abgerufen am 16.07.2024.
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