Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]Jn Afrika u. Egypten ist dies Phänomen Höhe der Jn Afrika u. Egypten iſt dies Phänomen Höhe der <TEI> <text> <body> <div xml:id="Ms_germ_fol_842" prev="#Ms_germ_fol_841"> <div type="session" n="45"> <pb facs="#f0299" n="282."/> <p>Jn Afrika u. 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Verſchiedene Na-<lb/> menbezeichnungen hat man erſtern gegeben<lb/> die höchſten Wolken ſind die <choice><abbr>ſogenañt</abbr><expan resp="#BF">ſogenañten</expan></choice> <choice><abbr>Schäfc<supplied reason="damage" resp="#BF">h</supplied></abbr><expan resp="#BF">Schäfchen</expan></choice><lb/> in einer Höhe von 27000 Fuß, u. ſtehen wahr-<lb/> ſcheinlich im Zuſam̃enhange mit dem Polarlicht<supplied reason="damage" resp="#CT">.</supplied><lb/><add place="left">Die Höhe </add><add place="superlinear">der </add><unclear cert="low" reason="illegible" resp="#CT"><subst><del rendition="#ow">D</del><add place="across">d</add></subst></unclear>ichtere<add place="intralinear">n</add> Wolken durch die Höhe der Berge<lb/> zu meſſen, an denen ſie ſich lagern, iſt nicht<lb/> ſo genau, als vermittelſt eines Aeroſtat<supplied reason="damage" resp="#BF">en.</supplied></p><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#b">Höhe der<lb/> Wolken</hi><lb/></note>Jm Som̃er iſt die Höhe der Wolken 2500–30<supplied reason="damage" resp="#BF">00</supplied><lb/> Fuß bei uns, unter den Tropen 4000 Fuß<lb/> Auf der Andeskette liegt unter ihnen die<lb/> Waldung des Chinarindesbaums. Steigt man<lb/> nach <hi rendition="#aq">Quito</hi> u. <hi rendition="#aq">Artisana</hi> ſo kom̃t man durch<lb/> mehrere Zonen u. mehrere Wolken ſchichten<lb/> die über einander ruhen. Wäre die ganze<lb/> Maſſe ſo hoch wie der höchſte Berg, ſo würden<lb/> die <choice><abbr>jetzig</abbr><expan resp="#BF">jetzigen</expan></choice> Verhältniſſe der Wolken ſich auf<supplied reason="damage" resp="#BF">s</supplied><lb/> Neue bilden. Allenthalben ſind Schichten vo<supplied reason="damage" resp="#BF">n</supplied><lb/> Wolken nach dem Boden der Ebene berech-<lb/> net. Auf dem Meere lagern ſich allent-<lb/> halben Wolken da, wo Jnſeln ſind. 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Jn Afrika u. Egypten iſt dies Phänomen
um ſo deutlicher, wo die auf den erhitzt Eben
ſich bilden den Luftſäulen die Wolken ver-
treiben. Für die Metereologie iſt dies ſehr
wichtig. Die Form der Wolken iſt oft nach
der Form der Landſtrich. Verſchiedene Na-
menbezeichnungen hat man erſtern gegeben
die höchſten Wolken ſind die ſogenañt Schäfch
in einer Höhe von 27000 Fuß, u. ſtehen wahr-
ſcheinlich im Zuſam̃enhange mit dem Polarlicht.
Die Höhe der dichteren Wolken durch die Höhe der Berge
zu meſſen, an denen ſie ſich lagern, iſt nicht
ſo genau, als vermittelſt eines Aeroſtaten.
Jm Som̃er iſt die Höhe der Wolken 2500–3000
Fuß bei uns, unter den Tropen 4000 Fuß
Auf der Andeskette liegt unter ihnen die
Waldung des Chinarindesbaums. Steigt man
nach Quito u. Artisana ſo kom̃t man durch
mehrere Zonen u. mehrere Wolken ſchichten
die über einander ruhen. Wäre die ganze
Maſſe ſo hoch wie der höchſte Berg, ſo würden
die jetzig Verhältniſſe der Wolken ſich aufs
Neue bilden. Allenthalben ſind Schichten von
Wolken nach dem Boden der Ebene berech-
net. Auf dem Meere lagern ſich allent-
halben Wolken da, wo Jnſeln ſind. Die
elektriſche Spañung die daſelbſt anders
als auf dem Meere iſt, kañ dies veranlaſ-
ſen u. ſie ſteh 4000 Fuß über der Jnſel
u. ſind daher ſehr weit zu ſehen. Auch über
Sandbänken, ſind ſie gleich 200′ noch tiefer
köñen ſolche Wolk ſich lagern. Die Wolken
köñen inſofern die Atmoſphäre
erkälten, als ſie die Jntenſität des Lichts ver-
ändern. Jn Peru köñen ſich froſtige Per-
ſonen über Kälte beklagen, da in Lima oft
nur + 12° R. ſind. Sind Wolk nahe der Erde
ſo ſind ſie Wärme erregend; indem ſie hindern
dß der Erdkörper Wärme ausſtrahlt. Termo-
meter ſteigt mehrere Grade weñ die Wolken
herübtreiben. Das Licht wird reflectirt
Höhe der
Wolken
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
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