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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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zeigt einige chemische Bestandtheile Zb. Sal-
petersäure. Unter den Tropen ist die
Zeit wo Regen u. Dürre wechselt merk-
würdig. Es ist dies der dortige Sommer
u. Winter, u. fällt grade umgekehrt in
die Zeit wo bei uns Sommer u. Winter ist.
Mit dem Aufhören der Passatwinde
fängt die Regenzeit an. Wenn es 6-8
Monate nicht geregnet hat, u. in dieser
Zeit die vermilderten Thiere von der ve-
getabilischen Wasserquellen nur leben
müssen, von den Cactusarten, die sie
mit den Füßen nicht ohne Verletzungen öffnen,
denn verändert sich endlich die dunkle Bläue
des Himmels u. wird heller, der Hygrome-
ter zeigt mehr Feuchtigkeit, die Sterne
funkeln lebhafter, die Briese oder
Passatwind hört allmählig auf u. die Electri-
cität ist oft 0 u. dann wieder sehr
stark sowohl + als . Es ist dies ein
Gewitterzustand ohne Gewölk, wo alle
Abend sich Wetterleuchten einstellt. Endlich
erheben sich am Horizont Wolken. Die
immer näher kommen, endlich den Himmel be-
decken u. regnen. Dies geschieht im April
u. Mai. Eine sehr deutliche Erklärung über
die Passatwinde ist diese Erscheinung,
warum diese aufhören, wenn die Regen-
zeit anfängt, u. alsdann Westwinde
wehen. Die große aufsteigende Masse
Wassergas, wird durch die Polarluft
verjagt, die den Passatwind bildet.
Erwärmt im Monat Mai die Sonne die
nördlichen Zonen, so wird es dorten so
warm wie unter dem Aequator, u.
so hören die Luftströme dahin auf. Jetzt

häuft

zeigt einige chemiſche Beſtandtheile Zb. Sal-
peterſäure. Unter den Tropen iſt die
Zeit wo Regen u. Dürre wechſelt merk-
würdig. Es iſt dies der dortige Som̃er
u. Winter, u. fällt grade umgekehrt in
die Zeit wo bei uns Som̃er u. Winter iſt.
Mit dem Aufhören der Paſſatwinde
fängt die Regenzeit an. Weñ es 6–8
Monate nicht geregnet hat, u. in dieſer
Zeit die vermilderten Thiere von der ve-
getabiliſchen Waſſerquellen nur leben
müſſen, von den Cactusarten, die ſie
mit den Füßen nicht ohne Verletzungen öffnen,
deñ verändert ſich endlich die dunkle Bläue
des Him̃els u. wird heller, der Hygrome-
ter zeigt mehr Feuchtigkeit, die Sterne
funkeln lebhafter, die Brieſe oder
Paſſatwind hört allmählig auf u. die Electri-
cität iſt oft 0 u. dañ wieder ſehr
ſtark ſowohl + als −. Es iſt dies ein
Gewitterzuſtand ohne Gewölk, wo alle
Abend ſich Wetterleuchten einſtellt. Endlich
erheben ſich am Horizont Wolken. Die
im̃er näher kom̃en, endlich den Him̃el be-
decken u. regnen. Dies geſchieht im April
u. Mai. Eine ſehr deutliche Erklärung über
die Paſſatwinde iſt dieſe Erſcheinung,
warum dieſe aufhören, weñ die Regen-
zeit anfängt, u. alsdañ Weſtwinde
wehen. Die große aufſteigende Maſſe
Waſſergas, wird durch die Polarluft
verjagt, die den Paſſatwind bildet.
Erwärmt im Monat Mai die Soñe die
nördlichen Zonen, ſo wird es dorten ſo
warm wie unter dem Aequator, u.
ſo hören die Luftſtröme dahin auf. Jetzt

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[285./0302] zeigt einige chemiſche Beſtandtheile Zb. Sal- peterſäure. Unter den Tropen iſt die Zeit wo Regen u. Dürre wechſelt merk- würdig. Es iſt dies der dortige Som̃er u. Winter, u. fällt grade umgekehrt in die Zeit wo bei uns Som̃er u. Winter iſt. Mit dem Aufhören der Paſſatwinde fängt die Regenzeit an. Weñ es 6–8 Monate nicht geregnet hat, u. in dieſer Zeit die vermilderten Thiere von der ve- getabiliſchen Waſſerquellen nur leben müſſen, von den Cactusarten, die ſie mit den Füßen nicht ohne Verletzung öffnen, deñ verändert ſich endlich die dunkle Bläue des Him̃els u. wird heller, der Hygrome- ter zeigt mehr Feuchtigkeit, die Sterne funkeln lebhafter, die Brieſe oder Paſſatwind hört allmählig auf u. die Electri- cität iſt oft 0 u. dañ wieder ſehr ſtark ſowohl + als −. Es iſt dies ein Gewitterzuſtand ohne Gewölk, wo alle Abend ſich Wetterleuchten einſtellt. Endlich erheben ſich am Horizont Wolken. Die im̃er näher kom̃en, endlich den Him̃el be- decken u. regnen. Dies geſchieht im April u. Mai. Eine ſehr deutliche Erklärung über die Paſſatwinde iſt dieſe Erſcheinung, warum dieſe aufhören, weñ die Regen- zeit anfängt, u. alsdañ Weſtwinde wehen. Die große aufſteigende Maſſe Waſſergas, wird durch die Polarluft verjagt, die den Paſſatwind bildet. Erwärmt im Monat Mai die Soñe die nördlichen Zonen, ſo wird es dorten ſo warm wie unter dem Aequator, u. ſo hören die Luftſtröme dahin auf. Jetzt häuft

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Zitationshilfe: Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 285.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/302>, abgerufen am 22.11.2024.