Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.in Heerden heran. Aphrodite, betete der Jüng¬ Vult fluchte gewaltig im Laube vor lauter Ich sollte meynen, (sagte Schomaker), daß in Heerden heran. Aphrodite, betete der Juͤng¬ Vult fluchte gewaltig im Laube vor lauter Ich ſollte meynen, (ſagte Schomaker), daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0117" n="107"/> in Heerden heran. Aphrodite, betete der Juͤng¬<lb/> ling, du biſt nahe, dein Meer bewegt ſich ge¬<lb/> waltig, und die Erde iſt furchtſam, erhoͤre mich<lb/> herrliche Goͤttin, verbinde den Liebenden ewig mit<lb/> ſeiner Geliebten. Da umflocht ihm mit unſicht¬<lb/> barem Neze den Fuß der heilige Boden, die Myrten<lb/> bogen ſich zu ihm, und die Erde donnerte, und<lb/> ihre Thore ſprangen ihm auf. — Und drunten<lb/> im Elyſium erwachte die Geliebte, und der ſeelige<lb/> Juͤngling ſtand bei ihr, denn die Goͤttin hatte<lb/> ſein Gebet gehoͤrt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Vult fluchte gewaltig im Laube vor lauter<lb/> Jubel, ſeine ſonſt leicht zufallende Seele ſtand<lb/> weit den Muſen offen: „liebes Gottwaͤltlein!<lb/> Du allein ſollſt mich kennen lernen; ja bei Gott,<lb/> das geht an, das muß er mit ausfuͤhren — Him¬<lb/> mel! wie wird der bloͤde goͤttliche Narr erſtaunen,<lb/> wenn ichs ihm vorlege,” ſagte er, und hatte<lb/> einen neugebornen Plan im Sinne.</p><lb/> <p>Ich ſollte meynen, (ſagte Schomaker), daß<lb/> er die Auktoren der Anthologie nicht ohne Nuz<lb/> unter mir ſtudieret.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [107/0117]
in Heerden heran. Aphrodite, betete der Juͤng¬
ling, du biſt nahe, dein Meer bewegt ſich ge¬
waltig, und die Erde iſt furchtſam, erhoͤre mich
herrliche Goͤttin, verbinde den Liebenden ewig mit
ſeiner Geliebten. Da umflocht ihm mit unſicht¬
barem Neze den Fuß der heilige Boden, die Myrten
bogen ſich zu ihm, und die Erde donnerte, und
ihre Thore ſprangen ihm auf. — Und drunten
im Elyſium erwachte die Geliebte, und der ſeelige
Juͤngling ſtand bei ihr, denn die Goͤttin hatte
ſein Gebet gehoͤrt.
Vult fluchte gewaltig im Laube vor lauter
Jubel, ſeine ſonſt leicht zufallende Seele ſtand
weit den Muſen offen: „liebes Gottwaͤltlein!
Du allein ſollſt mich kennen lernen; ja bei Gott,
das geht an, das muß er mit ausfuͤhren — Him¬
mel! wie wird der bloͤde goͤttliche Narr erſtaunen,
wenn ichs ihm vorlege,” ſagte er, und hatte
einen neugebornen Plan im Sinne.
Ich ſollte meynen, (ſagte Schomaker), daß
er die Auktoren der Anthologie nicht ohne Nuz
unter mir ſtudieret.
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