Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.schöne Jüngling über den Begleiter goß. Wenn "Ich bin gar nicht in Abrede -- versezte ſchoͤne Juͤngling uͤber den Begleiter goß. Wenn „Ich bin gar nicht in Abrede — verſezte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0247" n="237"/> ſchoͤne Juͤngling uͤber den Begleiter goß. Wenn<lb/> auch . . . . (fieng der Juͤngling an, und der<lb/> Wind wehte das Hauptwort <hi rendition="#g">Buͤcher</hi> weg,)<lb/> nicht gut oder ſchlecht machen, beſſer oder ſchlech¬<lb/> ter machen ſie doch.“ Wie ruͤhrend und nur<lb/> aus dem Innerſten in das Innerſte dringend,<lb/> klang ihm dieſe Stimme, welche des ſchoͤnen weh¬<lb/> muͤthigen Flors um das Angeſicht wuͤrdig waͤr!<lb/> — Darauf verſezte der andere Herr: die Dicht¬<lb/> kunſt fuͤhrt ihre Innhaber zu keinem beſtimmten<lb/> menſchlichen Karakter; wie Kunſtpferde machen<lb/> ſie Kuͤſſen und Todtſtellen und Complimentieren<lb/> und andere fremde Kuͤnſte nach; ſind aber nicht<lb/> die dauerhafteſten Pferde zum Marſch” — Das<lb/> Geſpraͤch war offenbar im Poetengange aufge¬<lb/> wachſen.</p><lb/> <p>„Ich bin gar nicht in Abrede — verſezte<lb/> der blaue Juͤngling ruhig ohne alle Geſtus und<lb/> Gottwalt gieng immer ſchneller und oͤfter vor¬<lb/> uͤber, um ihn zu hoͤren — ſondern vielmehr in<lb/> der Meinung, daß jede, auch willkuͤhrliche Wiſ¬<lb/> ſenſchaft, dergleichen Theologie, Jurisprudenz,<lb/> Wappenkunde und andere ſind, eine ganz neue<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [237/0247]
ſchoͤne Juͤngling uͤber den Begleiter goß. Wenn
auch . . . . (fieng der Juͤngling an, und der
Wind wehte das Hauptwort Buͤcher weg,)
nicht gut oder ſchlecht machen, beſſer oder ſchlech¬
ter machen ſie doch.“ Wie ruͤhrend und nur
aus dem Innerſten in das Innerſte dringend,
klang ihm dieſe Stimme, welche des ſchoͤnen weh¬
muͤthigen Flors um das Angeſicht wuͤrdig waͤr!
— Darauf verſezte der andere Herr: die Dicht¬
kunſt fuͤhrt ihre Innhaber zu keinem beſtimmten
menſchlichen Karakter; wie Kunſtpferde machen
ſie Kuͤſſen und Todtſtellen und Complimentieren
und andere fremde Kuͤnſte nach; ſind aber nicht
die dauerhafteſten Pferde zum Marſch” — Das
Geſpraͤch war offenbar im Poetengange aufge¬
wachſen.
„Ich bin gar nicht in Abrede — verſezte
der blaue Juͤngling ruhig ohne alle Geſtus und
Gottwalt gieng immer ſchneller und oͤfter vor¬
uͤber, um ihn zu hoͤren — ſondern vielmehr in
der Meinung, daß jede, auch willkuͤhrliche Wiſ¬
ſenſchaft, dergleichen Theologie, Jurisprudenz,
Wappenkunde und andere ſind, eine ganz neue
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