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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.

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Hofpauker neben mir an. "Freilich, freilich, mein
Pauker! versezt' ich. Und zwar sehr wird mei¬
nes Wissens und Hörens zugeprügelt -- es soll
eine schöne differtatiuncula pro loco zweier
friedlichen guten Nazionen vorstellen, wenn nicht
eine Sonate a quarante mains -- Aber Him¬
mel warum schenkte das Glück zu solchem rei¬
chen Ein- und Vielklang, zu solcher musikali¬
schen Exekuzion und Stangenharmonie nicht noch
mehr Gewehr -- Stangenharmonikas -- Post¬
hörner -- Schulterviolen -- d'Amour-Vio¬
len
-- gerade Zinken -- krumme Zinken -- Fla¬
geolettes -- Tubas -- Zittern -- Lauten --
Orphikas von Rollig -- Cölestinen vom Kon¬
rektor Zink -- und Klavizylinder von Chladni --
sammt deren beigefügten gehörigen Spielern? --
Wie könnten diese nicht damit sich schlagen und
jeden? Wie könnte nicht gehämmert, gestaucht,
gesägt, gepaukt werden, mein bester stiller
Pauker?" --

Izt hatte die Prügel-Partie ihre Blüthe er¬
reicht. Mehrere Stadtmusikanten und der Bratschift
fasten, weil sie friedlich dachten, Notenpulte

Hofpauker neben mir an. „Freilich, freilich, mein
Pauker! verſezt' ich. Und zwar ſehr wird mei¬
nes Wiſſens und Hoͤrens zugepruͤgelt — es ſoll
eine ſchoͤne differtatiuncula pro loco zweier
friedlichen guten Nazionen vorſtellen, wenn nicht
eine Sonate à quarante mains — Aber Him¬
mel warum ſchenkte das Gluͤck zu ſolchem rei¬
chen Ein- und Vielklang, zu ſolcher muſikali¬
ſchen Exekuzion und Stangenharmonie nicht noch
mehr Gewehr — Stangenharmonikas — Poſt¬
hoͤrner — Schulterviolen — d'Amour-Vio¬
len
— gerade Zinken — krumme Zinken — Fla¬
geolettes — Tubas — Zittern — Lauten —
Orphikas von Rollig — Coͤleſtinen vom Kon¬
rektor Zink — und Klavizylinder von Chladni —
ſammt deren beigefuͤgten gehoͤrigen Spielern? —
Wie koͤnnten dieſe nicht damit ſich ſchlagen und
jeden? Wie koͤnnte nicht gehaͤmmert, geſtaucht,
geſaͤgt, gepaukt werden, mein beſter ſtiller
Pauker?“ —

Izt hatte die Pruͤgel-Partie ihre Bluͤthe er¬
reicht. Mehrere Stadtmuſikanten und der Bratſchift
faſten, weil ſie friedlich dachten, Notenpulte

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[127/0135] Hofpauker neben mir an. „Freilich, freilich, mein Pauker! verſezt' ich. Und zwar ſehr wird mei¬ nes Wiſſens und Hoͤrens zugepruͤgelt — es ſoll eine ſchoͤne differtatiuncula pro loco zweier friedlichen guten Nazionen vorſtellen, wenn nicht eine Sonate à quarante mains — Aber Him¬ mel warum ſchenkte das Gluͤck zu ſolchem rei¬ chen Ein- und Vielklang, zu ſolcher muſikali¬ ſchen Exekuzion und Stangenharmonie nicht noch mehr Gewehr — Stangenharmonikas — Poſt¬ hoͤrner — Schulterviolen — d'Amour-Vio¬ len — gerade Zinken — krumme Zinken — Fla¬ geolettes — Tubas — Zittern — Lauten — Orphikas von Rollig — Coͤleſtinen vom Kon¬ rektor Zink — und Klavizylinder von Chladni — ſammt deren beigefuͤgten gehoͤrigen Spielern? — Wie koͤnnten dieſe nicht damit ſich ſchlagen und jeden? Wie koͤnnte nicht gehaͤmmert, geſtaucht, geſaͤgt, gepaukt werden, mein beſter ſtiller Pauker?“ — Izt hatte die Pruͤgel-Partie ihre Bluͤthe er¬ reicht. Mehrere Stadtmuſikanten und der Bratſchift faſten, weil ſie friedlich dachten, Notenpulte

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre02_1804/135>, abgerufen am 24.11.2024.