Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.den. -- -- Engelberta, nun sie scherzt zuwei¬ den. — — Engelberta, nun ſie ſcherzt zuwei¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0150" n="142"/> den. — — Engelberta, nun ſie ſcherzt zuwei¬<lb/> len — viele nennens Verlaͤumden — wie Feſtun¬<lb/> gen bei ſchlimmem Wetter, ſo thut ſie immer<lb/> Ausfaͤlle, wiewohl man ſie nicht eben belagert —<lb/> wehrt ſich, wie ein Hamſter gegen einen Mann<lb/> zu Pferde, und ich koͤnnte ſie wie den Hamſter<lb/> am Stocke wegtragen, worein ſie ſich eingebiſ¬<lb/> ſen. — Raphaela — ſie empfinde, ſagſt du,<lb/> aber doch nicht mehr als mein Fingernagel oder<lb/> meine Ferſe, frag' ich? Freilich will ſie, ich be¬<lb/> kenne es, an der Angelſchnur ihres ſentimentali¬<lb/> ſchen Haar- und Leibesſeiles und an der biegſa¬<lb/> men Angelruthe ihrer poetiſchen Blumenſtengel<lb/> ſich einen huͤbſchen Wallfiſch von Gewicht aus<lb/> dem Meere heben, was andere einen Ehemann<lb/> nennen. An ihrem Ufer, zu ihren Fuͤßen ſchnalzt<lb/> der kleine glatte Elſaſſer Flitte, der gern lebte und<lb/> ſich gern als ein Goldfiſchgen in einem Gehaͤu¬<lb/> ſe auf einer Tafel ſtehen ſaͤhe, Semmelkrumen<lb/> aus ſchoͤnſten Haͤnden freſſend. Die andern —<lb/> Aber was ſolls? An der ganzen Tafel dauert<lb/> mich nichts als der ſuͤdliche — Wein. Es iſt<lb/> Suͤnde, wenn ihn jemand anders trinkt als ein<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0150]
den. — — Engelberta, nun ſie ſcherzt zuwei¬
len — viele nennens Verlaͤumden — wie Feſtun¬
gen bei ſchlimmem Wetter, ſo thut ſie immer
Ausfaͤlle, wiewohl man ſie nicht eben belagert —
wehrt ſich, wie ein Hamſter gegen einen Mann
zu Pferde, und ich koͤnnte ſie wie den Hamſter
am Stocke wegtragen, worein ſie ſich eingebiſ¬
ſen. — Raphaela — ſie empfinde, ſagſt du,
aber doch nicht mehr als mein Fingernagel oder
meine Ferſe, frag' ich? Freilich will ſie, ich be¬
kenne es, an der Angelſchnur ihres ſentimentali¬
ſchen Haar- und Leibesſeiles und an der biegſa¬
men Angelruthe ihrer poetiſchen Blumenſtengel
ſich einen huͤbſchen Wallfiſch von Gewicht aus
dem Meere heben, was andere einen Ehemann
nennen. An ihrem Ufer, zu ihren Fuͤßen ſchnalzt
der kleine glatte Elſaſſer Flitte, der gern lebte und
ſich gern als ein Goldfiſchgen in einem Gehaͤu¬
ſe auf einer Tafel ſtehen ſaͤhe, Semmelkrumen
aus ſchoͤnſten Haͤnden freſſend. Die andern —
Aber was ſolls? An der ganzen Tafel dauert
mich nichts als der ſuͤdliche — Wein. Es iſt
Suͤnde, wenn ihn jemand anders trinkt als ein
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