Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 2. Tübingen, 1804.eine den andern verschlingen, und dann bleibt Glanz glaubte beim Dessert wenigstens so Klothar entgegnete: "noch nicht einmal un¬ Glanz schüttelte sehr, äusserte aber, er sei Klothar versezte: "die Wundergeschichte der eine den andern verſchlingen, und dann bleibt Glanz glaubte beim Deſſert wenigſtens ſo Klothar entgegnete: „noch nicht einmal un¬ Glanz ſchuͤttelte ſehr, aͤuſſerte aber, er ſei Klothar verſezte: „die Wundergeſchichte der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0091" n="83"/> eine den andern verſchlingen, und dann bleibt<lb/> im einzigen Staate auf der Kugel Friede,<lb/> und die Vaterlandsliebe iſt Menſchenliebe ge¬<lb/> worden.</p><lb/> <p>Glanz glaubte beim Deſſert wenigſtens ſo<lb/> viel aͤuſſern zu duͤrfen, daß es gut ſei, daß die<lb/> Aufklaͤrung den Hexenglauben vertrieben.</p><lb/> <p>Klothar entgegnete: „noch nicht einmal un¬<lb/> terſucht hat ſie ihn.” Glanz ſchuͤttelte leicht.<lb/> „Ich weiß nicht, fuhr jener fort, welche von<lb/> zwei Meinungen Sie haben, aber da Sie nur<lb/> eine von beiden hegen koͤnnen, — entweder die,<lb/> daß alles Trug des Zeitalters, oder die, daß<lb/> etwas Wunderbares bei der Sache iſt: ſo muͤſſen<lb/> Sie in beiden Faͤllen irren.”</p><lb/> <p>Glanz ſchuͤttelte ſehr, aͤuſſerte aber, er ſei<lb/> wie jeder Vernuͤnftige der erſten Meinung.</p><lb/> <p>Klothar verſezte: „die Wundergeſchichte der<lb/> Hexen iſt eben ſo hiſtoriſch bewieſen, als die<lb/> der griechiſchen Orakel im Herodot; und dieſe iſts<lb/> gerade ſo ſehr als uͤberhaupt alle Geſchichte.<lb/> Auch Herodot unterſcheidet ſehr die wahren von<lb/> den beſtochenen Orakeln. In jedem Falle war<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [83/0091]
eine den andern verſchlingen, und dann bleibt
im einzigen Staate auf der Kugel Friede,
und die Vaterlandsliebe iſt Menſchenliebe ge¬
worden.
Glanz glaubte beim Deſſert wenigſtens ſo
viel aͤuſſern zu duͤrfen, daß es gut ſei, daß die
Aufklaͤrung den Hexenglauben vertrieben.
Klothar entgegnete: „noch nicht einmal un¬
terſucht hat ſie ihn.” Glanz ſchuͤttelte leicht.
„Ich weiß nicht, fuhr jener fort, welche von
zwei Meinungen Sie haben, aber da Sie nur
eine von beiden hegen koͤnnen, — entweder die,
daß alles Trug des Zeitalters, oder die, daß
etwas Wunderbares bei der Sache iſt: ſo muͤſſen
Sie in beiden Faͤllen irren.”
Glanz ſchuͤttelte ſehr, aͤuſſerte aber, er ſei
wie jeder Vernuͤnftige der erſten Meinung.
Klothar verſezte: „die Wundergeſchichte der
Hexen iſt eben ſo hiſtoriſch bewieſen, als die
der griechiſchen Orakel im Herodot; und dieſe iſts
gerade ſo ſehr als uͤberhaupt alle Geſchichte.
Auch Herodot unterſcheidet ſehr die wahren von
den beſtochenen Orakeln. In jedem Falle war
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