Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804.und der Wagen rollte davon, wie eine Jugend Walt gieng im Granatapfel noch einige Jakobine warf ihm von der Treppe, die sie und der Wagen rollte davon, wie eine Jugend Walt gieng im Granatapfel noch einige Jakobine warf ihm von der Treppe, die ſie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0214" n="206"/> und der Wagen rollte davon, wie eine Jugend<lb/> und eine heilige Stunde.</p><lb/> <p>Walt gieng im Granatapfel noch einige<lb/> nachblizende Minuten in ſeiner Stube auf und ab,<lb/> dann in die des Generals. In dieſer fand er<lb/> ein vergeſſenes beſchriebnes Blatt von Wina,<lb/> das er ungeleſen, aber nicht ungekuͤſſet, einſteck¬<lb/> te, ſammt einem Flakon. Borſtwiſch und Spreng¬<lb/> gefaͤß, die Vorarbeiter neuer Gaͤſte, trieben ihn<lb/> in ſein Zimmer zuruͤck. Er ſteckte die ſonderbare<lb/> Maſke zu ſich. Darauf machte er — gleich un¬<lb/> vermoͤgend, laͤnger zu bleiben und laͤnger zu<lb/> reiſen — ſich trunken auf den Weg nach Haslau<lb/> zuruͤck. Er ſehnte ſich mit ſeinem Folioband voll<lb/> Abentheuer unter dem Arm in die Stube Vults.<lb/> Sein Herz hatte genug, und brauchte keinen<lb/> Himmel weiter als den blauen.</p><lb/> <p>Jakobine warf ihm von der Treppe, die ſie<lb/> hinauf gieng und er herunter, das Verſprechen<lb/> nach, im Winter in Haslau zu ſpielen. —<lb/> Drauſſen verwelkte der roſenrothe Himmel immer<lb/> grauer und bis zu Regenwolken. An der Faͤh¬<lb/> re muſt' er lange warten. Es fieng endlich an<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [206/0214]
und der Wagen rollte davon, wie eine Jugend
und eine heilige Stunde.
Walt gieng im Granatapfel noch einige
nachblizende Minuten in ſeiner Stube auf und ab,
dann in die des Generals. In dieſer fand er
ein vergeſſenes beſchriebnes Blatt von Wina,
das er ungeleſen, aber nicht ungekuͤſſet, einſteck¬
te, ſammt einem Flakon. Borſtwiſch und Spreng¬
gefaͤß, die Vorarbeiter neuer Gaͤſte, trieben ihn
in ſein Zimmer zuruͤck. Er ſteckte die ſonderbare
Maſke zu ſich. Darauf machte er — gleich un¬
vermoͤgend, laͤnger zu bleiben und laͤnger zu
reiſen — ſich trunken auf den Weg nach Haslau
zuruͤck. Er ſehnte ſich mit ſeinem Folioband voll
Abentheuer unter dem Arm in die Stube Vults.
Sein Herz hatte genug, und brauchte keinen
Himmel weiter als den blauen.
Jakobine warf ihm von der Treppe, die ſie
hinauf gieng und er herunter, das Verſprechen
nach, im Winter in Haslau zu ſpielen. —
Drauſſen verwelkte der roſenrothe Himmel immer
grauer und bis zu Regenwolken. An der Faͤh¬
re muſt' er lange warten. Es fieng endlich an
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |