Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804.nen seine vier ganzen Gehirnkammern eingeräumt Der galante Flitte that nun seinem Gläubi¬ nen ſeine vier ganzen Gehirnkammern eingeraͤumt Der galante Flitte that nun ſeinem Glaͤubi¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0058" n="50"/> nen ſeine vier ganzen Gehirnkammern eingeraͤumt<lb/> — der Sthenie die erſte vorn heraus — der Hy¬<lb/> perſthenie die zweite — der Aſthenie die dritte —<lb/> der Hyperaſthenie die vierte als wichtigſte, — ſo<lb/> daß die vier groſſen Ideen ganz bequem allein oh¬<lb/> ne irgend eine andere dann hauſen konnten. Gleich¬<lb/> wohl macht' er mit der heiligen Tetraktys von 4<lb/> mediziniſchen ſyllogiſtiſchen Figuren, ſelber noch<lb/> keine ſonderliche; der alte Spaß uͤber den Doktor¬<lb/> hut des <hi rendition="#aq">D</hi>. Huts wurde ſtets erneuert.</p><lb/> <p>Der galante Flitte that nun ſeinem Glaͤubi¬<lb/> ger folgenden Antrag: „die Stadt ſtecke voll Vor¬<lb/> urtheile — er ſelber in leichten Schulden — ge¬<lb/> ſezt aber, er ſtelle ſich ein wenig toͤdtlich krank,<lb/> und mache ſein Teſtament: ſo heile erſtlich durch<lb/> einen Betrug ſich die Stadt von ihrem Selbſtbe¬<lb/> trug, wenn H. Dr. Hut ihn oͤffentlich wieder<lb/> herſtelle, und er ſelber zweitens, wenn er ſein<lb/> Vermoͤgen dem Hofagent Neupeter vermache, ge¬<lb/> winne dieſen nach der ſchon laͤngſt gewonnenen<lb/> Tochter und koͤnne ſie heirathen und Herrn Hut<lb/> leichter bezahlen. Der Doktor gieng weigernd<lb/> den Antrag ein.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [50/0058]
nen ſeine vier ganzen Gehirnkammern eingeraͤumt
— der Sthenie die erſte vorn heraus — der Hy¬
perſthenie die zweite — der Aſthenie die dritte —
der Hyperaſthenie die vierte als wichtigſte, — ſo
daß die vier groſſen Ideen ganz bequem allein oh¬
ne irgend eine andere dann hauſen konnten. Gleich¬
wohl macht' er mit der heiligen Tetraktys von 4
mediziniſchen ſyllogiſtiſchen Figuren, ſelber noch
keine ſonderliche; der alte Spaß uͤber den Doktor¬
hut des D. Huts wurde ſtets erneuert.
Der galante Flitte that nun ſeinem Glaͤubi¬
ger folgenden Antrag: „die Stadt ſtecke voll Vor¬
urtheile — er ſelber in leichten Schulden — ge¬
ſezt aber, er ſtelle ſich ein wenig toͤdtlich krank,
und mache ſein Teſtament: ſo heile erſtlich durch
einen Betrug ſich die Stadt von ihrem Selbſtbe¬
trug, wenn H. Dr. Hut ihn oͤffentlich wieder
herſtelle, und er ſelber zweitens, wenn er ſein
Vermoͤgen dem Hofagent Neupeter vermache, ge¬
winne dieſen nach der ſchon laͤngſt gewonnenen
Tochter und koͤnne ſie heirathen und Herrn Hut
leichter bezahlen. Der Doktor gieng weigernd
den Antrag ein.
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