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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804.

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sen -- Spiz drükte dem Notar die Hand, so weit
er wußte.

"Gebt dem Herrn auch eine Patschhand,
Bestien, rief der Wirth, als drei kleine, arm¬
lange gepuzte Mädgen von einerlei Statur und
Physiognomie an der Hand einer jungen schönen,
aber schneeblassen Mutter hereintraten aus der
Schlafkammer. "Es sind Drillinge und sollen
zu ihrer Frau Pathin" sagte der Wirth. Gott¬
walt schwört im Tagebuch, daß etwas "aller¬
liebsteres herzinniglicheres" es gar nicht gebe, als
drei so liebe hübsche, niedliche Mädgen von einer¬
lei Höhe, mit ihren Schürzgen, und Häubgen und
runden Gesichtergen sind, wobei nur zu bedauern
sei, daß es Drillinge gewesen, und nicht Fünf¬
linge, Sechslinge, Hundertlinge. Er küßte sie
alle vor der ganzen Wirthsstube kurz und wurde
roth; -- es war halb, als hab' er die zarte blei¬
che Mutter mit der Lippe angerührt; auch sind ja
die guten Kinder die schönste Wesen- und Jakobs¬
leiter zur Mutter. Dabei sind solche winzige
Mädgen für Notarien, welche ohne Muth und
ohne Elektrisir- und Sprachmaschine für erwach¬

ſen — Spiz druͤkte dem Notar die Hand, ſo weit
er wußte.

„Gebt dem Herrn auch eine Patſchhand,
Beſtien, rief der Wirth, als drei kleine, arm¬
lange gepuzte Maͤdgen von einerlei Statur und
Phyſiognomie an der Hand einer jungen ſchoͤnen,
aber ſchneeblaſſen Mutter hereintraten aus der
Schlafkammer. „Es ſind Drillinge und ſollen
zu ihrer Frau Pathin“ ſagte der Wirth. Gott¬
walt ſchwoͤrt im Tagebuch, daß etwas „aller¬
liebſteres herzinniglicheres“ es gar nicht gebe, als
drei ſo liebe huͤbſche, niedliche Maͤdgen von einer¬
lei Hoͤhe, mit ihren Schuͤrzgen, und Haͤubgen und
runden Geſichtergen ſind, wobei nur zu bedauern
ſei, daß es Drillinge geweſen, und nicht Fuͤnf¬
linge, Sechslinge, Hundertlinge. Er kuͤßte ſie
alle vor der ganzen Wirthsſtube kurz und wurde
roth; — es war halb, als hab' er die zarte blei¬
che Mutter mit der Lippe angeruͤhrt; auch ſind ja
die guten Kinder die ſchoͤnſte Weſen- und Jakobs¬
leiter zur Mutter. Dabei ſind ſolche winzige
Maͤdgen fuͤr Notarien, welche ohne Muth und
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[83/0091] ſen — Spiz druͤkte dem Notar die Hand, ſo weit er wußte. „Gebt dem Herrn auch eine Patſchhand, Beſtien, rief der Wirth, als drei kleine, arm¬ lange gepuzte Maͤdgen von einerlei Statur und Phyſiognomie an der Hand einer jungen ſchoͤnen, aber ſchneeblaſſen Mutter hereintraten aus der Schlafkammer. „Es ſind Drillinge und ſollen zu ihrer Frau Pathin“ ſagte der Wirth. Gott¬ walt ſchwoͤrt im Tagebuch, daß etwas „aller¬ liebſteres herzinniglicheres“ es gar nicht gebe, als drei ſo liebe huͤbſche, niedliche Maͤdgen von einer¬ lei Hoͤhe, mit ihren Schuͤrzgen, und Haͤubgen und runden Geſichtergen ſind, wobei nur zu bedauern ſei, daß es Drillinge geweſen, und nicht Fuͤnf¬ linge, Sechslinge, Hundertlinge. Er kuͤßte ſie alle vor der ganzen Wirthsſtube kurz und wurde roth; — es war halb, als hab' er die zarte blei¬ che Mutter mit der Lippe angeruͤhrt; auch ſind ja die guten Kinder die ſchoͤnſte Weſen- und Jakobs¬ leiter zur Mutter. Dabei ſind ſolche winzige Maͤdgen fuͤr Notarien, welche ohne Muth und ohne Elektriſir- und Sprachmaſchine fuͤr erwach¬

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre03_1804/91>, abgerufen am 21.11.2024.