Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.dem Testamente gemäß, mehr zu einem histori¬ Aber alle diese Noten stören die Verehrung Kuhnold. Ich antwortete Folgendes: "Ich fluche, aber ich folge. Denn was dem Teſtamente gemaͤß, mehr zu einem hiſtori¬ Aber alle dieſe Noten ſtoͤren die Verehrung Kuhnold. Ich antwortete Folgendes: „Ich fluche, aber ich folge. Denn was <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0142" n="136"/> dem Teſtamente gemaͤß, mehr zu einem hiſtori¬<lb/> ſchen Roman als zu einem nackten Lebenslauf<lb/> ausſchlagen; ſo daß uns nichts verdruͤßlicheres<lb/> begegnen koͤnnte, als wenn man wirklich merkte,<lb/> alles ſei wahr. Werden wir aber dieſes verhuͤten<lb/> — verzeihen Sie mein unhoͤfliches Wir — wenn<lb/> wir blos die Namen veraͤndern, nicht aber den<lb/> Stil der Akteurs? Denn wird man uns nicht auf<lb/> die Spur kommen ſchon durch Vults unveraͤn¬<lb/> dert geliefertes Tagebuch allein, ſo bald man<lb/> deſſen Stil mit dem Stil des Hoppelpoppels<lb/> (auch dieſer Titel gehoͤrt unter die Geſammt-<lb/> Ruͤge), den die Welt gedruckt in Haͤnden hat<lb/> und deſſen Verfaſſer ſeit dem neulichen Artikel im<lb/> litterariſchen Anzeiger jeder kennt, zuſammen zu<lb/> halten anfaͤngt? O ich fuͤrchte zu ſehr. —</p><lb/> <p>Aber alle dieſe Noten ſtoͤren die Verehrung<lb/> nicht, womit ich ewig ꝛc.</p><lb/> <p rendition="#right"><hi rendition="#g">Kuhnold</hi>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Ich antwortete Folgendes:</p><lb/> <p>„Ich fluche, aber ich folge. Denn was<lb/> haͤlf' es, den Deutſchen zuzumuthen und das Bei¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [136/0142]
dem Teſtamente gemaͤß, mehr zu einem hiſtori¬
ſchen Roman als zu einem nackten Lebenslauf
ausſchlagen; ſo daß uns nichts verdruͤßlicheres
begegnen koͤnnte, als wenn man wirklich merkte,
alles ſei wahr. Werden wir aber dieſes verhuͤten
— verzeihen Sie mein unhoͤfliches Wir — wenn
wir blos die Namen veraͤndern, nicht aber den
Stil der Akteurs? Denn wird man uns nicht auf
die Spur kommen ſchon durch Vults unveraͤn¬
dert geliefertes Tagebuch allein, ſo bald man
deſſen Stil mit dem Stil des Hoppelpoppels
(auch dieſer Titel gehoͤrt unter die Geſammt-
Ruͤge), den die Welt gedruckt in Haͤnden hat
und deſſen Verfaſſer ſeit dem neulichen Artikel im
litterariſchen Anzeiger jeder kennt, zuſammen zu
halten anfaͤngt? O ich fuͤrchte zu ſehr. —
Aber alle dieſe Noten ſtoͤren die Verehrung
nicht, womit ich ewig ꝛc.
Kuhnold.
Ich antwortete Folgendes:
„Ich fluche, aber ich folge. Denn was
haͤlf' es, den Deutſchen zuzumuthen und das Bei¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |