schon näher wären, mit welchem Feuer der Hoppelpoppel ihn durchgreifen und aus allen Fu¬ gen schütteln würde und ob das Drucken etwa, wenn es anginge, nicht so schnell fortginge, daß mit dem Schreiben kaum nachzukommen wäre. -- Vult bemerkte, wenn ein Romanschreiber ge¬ wiß wüßte, daß er sterben würde -- z. B. er brächte sich nur um -- so könnt' er so seltsame herrliche Verwicklungen wagen, daß er selber kein Mittel ihrer Auflösung absähe, ausser durch seine eigne; denn jeder würde, wenn er todt wäre, die durchdachteste Entwicklung voraussetzen und darnach herum sinnen. "Weißt du denn gewiß, "Walt, daß du am Leben bleibst? Sonst wäre "manches zu machen. -- Inzwischen seh' ich "jetzt in unsrer Stube herum und denke daran, "wie auffallend, falls wir nun beide durch un¬ "sern Hoppelpoppel uns unter Ehrenpforten und "in Unsterblichkeits-Panthea hinein schrieben, "unser Nest würde gesucht und besucht werden -- "jeden Bettel, den du an die Wand spucktest, "würde man wie aus Rousseau's Stube auf der "Peters-Insel abkratzen und abdrucken -- die
ſchon naͤher waͤren, mit welchem Feuer der Hoppelpoppel ihn durchgreifen und aus allen Fu¬ gen ſchuͤtteln wuͤrde und ob das Drucken etwa, wenn es anginge, nicht ſo ſchnell fortginge, daß mit dem Schreiben kaum nachzukommen waͤre. — Vult bemerkte, wenn ein Romanſchreiber ge¬ wiß wuͤßte, daß er ſterben wuͤrde — z. B. er braͤchte ſich nur um — ſo koͤnnt' er ſo ſeltſame herrliche Verwicklungen wagen, daß er ſelber kein Mittel ihrer Aufloͤſung abſaͤhe, auſſer durch ſeine eigne; denn jeder wuͤrde, wenn er todt waͤre, die durchdachteſte Entwicklung vorausſetzen und darnach herum ſinnen. „Weißt du denn gewiß, „Walt, daß du am Leben bleibſt? Sonſt waͤre „manches zu machen. — Inzwiſchen ſeh' ich „jetzt in unſrer Stube herum und denke daran, „wie auffallend, falls wir nun beide durch un¬ „ſern Hoppelpoppel uns unter Ehrenpforten und „in Unſterblichkeits-Panthea hinein ſchrieben, „unſer Neſt wuͤrde geſucht und beſucht werden — „jeden Bettel, den du an die Wand ſpuckteſt, „wuͤrde man wie aus Rouſſeau's Stube auf der „Peters-Inſel abkratzen und abdrucken — die
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ſchon naͤher waͤren, mit welchem Feuer der
Hoppelpoppel ihn durchgreifen und aus allen Fu¬
gen ſchuͤtteln wuͤrde und ob das Drucken etwa,
wenn es anginge, nicht ſo ſchnell fortginge, daß
mit dem Schreiben kaum nachzukommen waͤre.
— Vult bemerkte, wenn ein Romanſchreiber ge¬
wiß wuͤßte, daß er ſterben wuͤrde — z. B. er
braͤchte ſich nur um — ſo koͤnnt' er ſo ſeltſame
herrliche Verwicklungen wagen, daß er ſelber kein
Mittel ihrer Aufloͤſung abſaͤhe, auſſer durch ſeine
eigne; denn jeder wuͤrde, wenn er todt waͤre,
die durchdachteſte Entwicklung vorausſetzen und
darnach herum ſinnen. „Weißt du denn gewiß,
„Walt, daß du am Leben bleibſt? Sonſt waͤre
„manches zu machen. — Inzwiſchen ſeh' ich
„jetzt in unſrer Stube herum und denke daran,
„wie auffallend, falls wir nun beide durch un¬
„ſern Hoppelpoppel uns unter Ehrenpforten und
„in Unſterblichkeits-Panthea hinein ſchrieben,
„unſer Neſt wuͤrde geſucht und beſucht werden —
„jeden Bettel, den du an die Wand ſpuckteſt,
„wuͤrde man wie aus Rouſſeau's Stube auf der
„Peters-Inſel abkratzen und abdrucken — die
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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/157>, abgerufen am 24.11.2024.
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