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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.

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angeschnallet hatten, Wina so wohl als Raphaela
und Engelberta.

"Göttlich -- rief Walt, als er fahren sah --
fliegen die Gestalten wie Welten durcheinander,
um einander; welche Schwung- und Schlangen¬
linien!" Eben machte Engelberta, beide Arme
mahlerisch aufgehoben, hernickende Fingerwinke.
"Lauf, mit deinem Musikblatt und sei drunten
ein Mensch! sagte Vult zu Walt, Sie wollen
uns beim Teufel." -- "Unmöglich, versetzte
Walt, betrachte doch die Dämmerung und die
Zärte!" -- "Für ein Paar Stiefel hat doch der
See noch Platz?" fragte Vult hinab und flatterte
drei Treppen hinunter, um einen Ladendiener ohne
Weiteres zum Nachtragen von ein Paar Schlitt¬
schuhen zu kommandiren, die er voraussetzte.

Walt steckte das heilige Blatt voll Ton- und
Dichtkunst an einen Ort, den er für schicklicher als
die Rocktasche ansah, nämlich an dessen Geburts¬
ort, d. h. unter die Weste ans Herz. Drunten
am See-Teich ließ er an seinem langen Bückling die
drei Danksagerinnen vorüber gleiten und theilend

angeſchnallet hatten, Wina ſo wohl als Raphaela
und Engelberta.

„Goͤttlich — rief Walt, als er fahren ſah —
fliegen die Geſtalten wie Welten durcheinander,
um einander; welche Schwung- und Schlangen¬
linien!“ Eben machte Engelberta, beide Arme
mahleriſch aufgehoben, hernickende Fingerwinke.
„Lauf, mit deinem Muſikblatt und ſei drunten
ein Menſch! ſagte Vult zu Walt, Sie wollen
uns beim Teufel.“ — „Unmoͤglich, verſetzte
Walt, betrachte doch die Daͤmmerung und die
Zaͤrte!“ — „Fuͤr ein Paar Stiefel hat doch der
See noch Platz?“ fragte Vult hinab und flatterte
drei Treppen hinunter, um einen Ladendiener ohne
Weiteres zum Nachtragen von ein Paar Schlitt¬
ſchuhen zu kommandiren, die er vorausſetzte.

Walt ſteckte das heilige Blatt voll Ton- und
Dichtkunſt an einen Ort, den er fuͤr ſchicklicher als
die Rocktaſche anſah, naͤmlich an deſſen Geburts¬
ort, d. h. unter die Weſte ans Herz. Drunten
am See-Teich ließ er an ſeinem langen Buͤckling die
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[227/0233] angeſchnallet hatten, Wina ſo wohl als Raphaela und Engelberta. „Goͤttlich — rief Walt, als er fahren ſah — fliegen die Geſtalten wie Welten durcheinander, um einander; welche Schwung- und Schlangen¬ linien!“ Eben machte Engelberta, beide Arme mahleriſch aufgehoben, hernickende Fingerwinke. „Lauf, mit deinem Muſikblatt und ſei drunten ein Menſch! ſagte Vult zu Walt, Sie wollen uns beim Teufel.“ — „Unmoͤglich, verſetzte Walt, betrachte doch die Daͤmmerung und die Zaͤrte!“ — „Fuͤr ein Paar Stiefel hat doch der See noch Platz?“ fragte Vult hinab und flatterte drei Treppen hinunter, um einen Ladendiener ohne Weiteres zum Nachtragen von ein Paar Schlitt¬ ſchuhen zu kommandiren, die er vorausſetzte. Walt ſteckte das heilige Blatt voll Ton- und Dichtkunſt an einen Ort, den er fuͤr ſchicklicher als die Rocktaſche anſah, naͤmlich an deſſen Geburts¬ ort, d. h. unter die Weſte ans Herz. Drunten am See-Teich ließ er an ſeinem langen Buͤckling die drei Dankſagerinnen voruͤber gleiten und theilend

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/233>, abgerufen am 23.11.2024.