kus schon Haus; wenn auch die einfachen Exemplare (Herz, Kopf, Nase, Stirn) keiner Klotilde zugehö¬ ren: da er nun unter dem grossen Himmel seinen Muth und auf dem Balkon, der für ihn allemal ein Sprachzimmer war, seine Zunge wieder bekam -- da Joachimens Ton ihn wieder in seinen zurück¬ stimmte -- da sie das Schweigen der Britten anta¬ stete und er die Ausnahmen vertheidigte -- da er jetzt am Faden der Rede sich wie eine Spinne hin¬ auf- und hinablassen konnte und nicht mehr zu stö¬ ren war durch die Fürstin, die nachgekommen war, um die entzündeten Augen in der Nacht abzukühlen -- und da man nur dann klagt, Langweile zu em¬ pfinden, wenn man blos selber eine macht -- und da ich alles dieses hersetze: so thu' ich (glaub' ich) einem Rezensenten genug, der hinter dem Kutschka¬ sten des Fürsten steht und nachsinnt und wissen will woran er sich (ausser den Lakaienriemen) zu halten habe, wenn Viktor im Wagen darin unter dem Heimfahren das ministerialische Haus nicht zum Teu¬ fel wünscht, sondern zufriedner denkt: meinetwe¬ gen! --
Ein Jüngling, in dessen Brust die Nachtstücke von Maienthal und St. Lüne hängen -- oder einer, der aus einem Baddörfgen anlangt -- oder einer, der vorhat, sich zu verlieben -- oder einer, der in großen Städten oder in ihren großen Zirkeln ein
kus ſchon Haus; wenn auch die einfachen Exemplare (Herz, Kopf, Naſe, Stirn) keiner Klotilde zugehoͤ¬ ren: da er nun unter dem groſſen Himmel ſeinen Muth und auf dem Balkon, der fuͤr ihn allemal ein Sprachzimmer war, ſeine Zunge wieder bekam — da Joachimens Ton ihn wieder in ſeinen zuruͤck¬ ſtimmte — da ſie das Schweigen der Britten anta¬ ſtete und er die Ausnahmen vertheidigte — da er jetzt am Faden der Rede ſich wie eine Spinne hin¬ auf- und hinablaſſen konnte und nicht mehr zu ſtoͤ¬ ren war durch die Fuͤrſtin, die nachgekommen war, um die entzuͤndeten Augen in der Nacht abzukuͤhlen — und da man nur dann klagt, Langweile zu em¬ pfinden, wenn man blos ſelber eine macht — und da ich alles dieſes herſetze: ſo thu' ich (glaub' ich) einem Rezenſenten genug, der hinter dem Kutſchka¬ ſten des Fuͤrſten ſteht und nachſinnt und wiſſen will woran er ſich (auſſer den Lakaienriemen) zu halten habe, wenn Viktor im Wagen darin unter dem Heimfahren das miniſterialiſche Haus nicht zum Teu¬ fel wuͤnſcht, ſondern zufriedner denkt: meinetwe¬ gen! —
Ein Juͤngling, in deſſen Bruſt die Nachtſtuͤcke von Maienthal und St. Luͤne haͤngen — oder einer, der aus einem Baddoͤrfgen anlangt — oder einer, der vorhat, ſich zu verlieben — oder einer, der in großen Staͤdten oder in ihren großen Zirkeln ein
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kus ſchon Haus; wenn auch die einfachen Exemplare
(Herz, Kopf, Naſe, Stirn) keiner Klotilde zugehoͤ¬
ren: da er nun unter dem groſſen Himmel ſeinen
Muth und auf dem Balkon, der fuͤr ihn allemal ein
Sprachzimmer war, ſeine Zunge wieder bekam —
da Joachimens Ton ihn wieder in ſeinen zuruͤck¬
ſtimmte — da ſie das Schweigen der Britten anta¬
ſtete und er die Ausnahmen vertheidigte — da er
jetzt am Faden der Rede ſich wie eine Spinne hin¬
auf- und hinablaſſen konnte und nicht mehr zu ſtoͤ¬
ren war durch die Fuͤrſtin, die nachgekommen war,
um die entzuͤndeten Augen in der Nacht abzukuͤhlen
— und da man nur dann klagt, Langweile zu em¬
pfinden, wenn man blos ſelber eine macht — und
da ich alles dieſes herſetze: ſo thu' ich (glaub' ich)
einem Rezenſenten genug, der hinter dem Kutſchka¬
ſten des Fuͤrſten ſteht und nachſinnt und wiſſen will
woran er ſich (auſſer den Lakaienriemen) zu halten
habe, wenn Viktor im Wagen darin unter dem
Heimfahren das miniſterialiſche Haus nicht zum Teu¬
fel wuͤnſcht, ſondern zufriedner denkt: meinetwe¬
gen! —
Ein Juͤngling, in deſſen Bruſt die Nachtſtuͤcke
von Maienthal und St. Luͤne haͤngen — oder einer,
der aus einem Baddoͤrfgen anlangt — oder einer,
der vorhat, ſich zu verlieben — oder einer, der in
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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Zweites Heftlein. Berlin, 1795, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus02_1795/36>, abgerufen am 23.11.2024.
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