gehen konnte. ... Aber ein Mensch, der jetzt auf einer molukischen Insel gegen den Nachsommer hin den Frühling grundirt und auszeichnet, muß ihr aus mehr als dem Grunde, weil der fliegende Sommer der sehnen-erregende Nachklang und die Silberhoch¬ zeit des Frühlings ist, mit viel zu hellen Saftfarben den Gallerieinspektoren einhändigen. -- --
Die bunt ausgenähete Beschreibung von Viktors Aufenthalt in Maienthal kann so lang werden wie die von Voltairens seinem in Paris, mit deren Ho¬ norar der magere Spaßvogel den Miethzinß seiner chambres garnies hätte bestreiten können. Denn eben hat der Hund gar einen vierten Pfingsttag ab¬ geliefert und die trinomische Wurzel der Freudenpo¬ tenz zu einer quadrinomischen ausgebreitet. Da in dieser Freuden-Quadruplick wiederum kein Jammer steht, kein Mord, keine Landplage, sondern nichts als Gutes: so fang' ich freudig die übrigen Bilder dieses Frühlings an meiner dunkeln Kammer auf und schwebe nicht in der Angst, daß ich meinen Helden (Knef hat mir alle Pfingsttage übermacht und sendet nur ein kleines Supplement gar nach) wie etwan meinen Gustav, aus dem zusammen gestürzten Schutt seines Lust- und Sommerhauses zu ziehen habe. -- --
Emanuel that Vormittags sein Schreibpensum in seinen astronomischen Tabellen ab, um den ganzen
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gehen konnte. ... Aber ein Menſch, der jetzt auf einer molukiſchen Inſel gegen den Nachſommer hin den Fruͤhling grundirt und auszeichnet, muß ihr aus mehr als dem Grunde, weil der fliegende Sommer der ſehnen-erregende Nachklang und die Silberhoch¬ zeit des Fruͤhlings iſt, mit viel zu hellen Saftfarben den Gallerieinſpektoren einhaͤndigen. — —
Die bunt ausgenaͤhete Beſchreibung von Viktors Aufenthalt in Maienthal kann ſo lang werden wie die von Voltairens ſeinem in Paris, mit deren Ho¬ norar der magere Spaßvogel den Miethzinß ſeiner chambres garnies haͤtte beſtreiten koͤnnen. Denn eben hat der Hund gar einen vierten Pfingſttag ab¬ geliefert und die trinomiſche Wurzel der Freudenpo¬ tenz zu einer quadrinomiſchen ausgebreitet. Da in dieſer Freuden-Quadruplick wiederum kein Jammer ſteht, kein Mord, keine Landplage, ſondern nichts als Gutes: ſo fang' ich freudig die uͤbrigen Bilder dieſes Fruͤhlings an meiner dunkeln Kammer auf und ſchwebe nicht in der Angſt, daß ich meinen Helden (Knef hat mir alle Pfingſttage uͤbermacht und ſendet nur ein kleines Supplement gar nach) wie etwan meinen Guſtav, aus dem zuſammen geſtuͤrzten Schutt ſeines Luſt- und Sommerhauſes zu ziehen habe. — —
Emanuel that Vormittags ſein Schreibpenſum in ſeinen aſtronomiſchen Tabellen ab, um den ganzen
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gehen konnte. ... Aber ein Menſch, der jetzt auf
einer molukiſchen Inſel gegen den Nachſommer hin
den Fruͤhling grundirt und auszeichnet, muß ihr aus
mehr als dem Grunde, weil der fliegende Sommer
der ſehnen-erregende Nachklang und die Silberhoch¬
zeit des Fruͤhlings iſt, mit viel zu hellen Saftfarben
den Gallerieinſpektoren einhaͤndigen. — —
Die bunt ausgenaͤhete Beſchreibung von Viktors
Aufenthalt in Maienthal kann ſo lang werden wie
die von Voltairens ſeinem in Paris, mit deren Ho¬
norar der magere Spaßvogel den Miethzinß ſeiner
chambres garnies haͤtte beſtreiten koͤnnen. Denn
eben hat der Hund gar einen vierten Pfingſttag ab¬
geliefert und die trinomiſche Wurzel der Freudenpo¬
tenz zu einer quadrinomiſchen ausgebreitet. Da in
dieſer Freuden-Quadruplick wiederum kein Jammer
ſteht, kein Mord, keine Landplage, ſondern nichts
als Gutes: ſo fang' ich freudig die uͤbrigen Bilder
dieſes Fruͤhlings an meiner dunkeln Kammer auf und
ſchwebe nicht in der Angſt, daß ich meinen Helden
(Knef hat mir alle Pfingſttage uͤbermacht und ſendet
nur ein kleines Supplement gar nach) wie etwan
meinen Guſtav, aus dem zuſammen geſtuͤrzten
Schutt ſeines Luſt- und Sommerhauſes zu ziehen
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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus03_1795/157>, abgerufen am 27.11.2024.
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