Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.ganz größern Städten; sonst hätten Sie sich "Ich will jetzt das Goldstück wägen," versetzte ganz groͤßern Staͤdten; ſonſt hätten Sie ſich „Ich will jetzt das Goldſtuͤck waͤgen,” verſetzte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0109" n="91"/> ganz groͤßern Staͤdten; ſonſt hätten Sie ſich<lb/> vielleicht weniger auf Misgeburten gelegt. Ihr<lb/> Monſtrum, geſteh’ ich Ihnen gern — denn es<lb/> iſt zu ſehr gegen meine Sinnes-Art, etwas her-<lb/> ab zu ſetzen, bloß weil ich es erhandeln will —<lb/> iſt, wie Sie ſelber trefflich ſagten, ein <hi rendition="#aq">curiosum;</hi><lb/> in der That iſt Ihr Dioskuren-Haſe (Sie ver-<lb/> ſtehen mich leicht,) wie ein Doppel-Adler gleich-<lb/> ſam eine lebendige Sozietaͤts-Inſel, ein zuſam-<lb/> mengewachſenes Haſen <hi rendition="#aq">tête-à-tête.</hi> Sie wiſ-<lb/> ſen alles, wenn nicht mehr. Sie ſehen aus<lb/> meinem Goldſtuͤck in der Hand, ich gebe alles<lb/> dafuͤr; waͤr’ es nur deshalb, um neben meiner<lb/> Wißbegierde noch die des Fuͤrſten im Maulbron-<lb/> ner-Bad, meines intimen dicken Freundes, zu<lb/> befriedigen; ich weiß zwar nicht, ob Sie bey ihm<lb/> dabey verlieren, daß Sie den Doppel-Haſen<lb/> fruͤher aufgetrieben und beſeſſen als ich; aber<lb/> ich weiß, daß Sie dabey gewinnen, und daß ich<lb/> ihm ſagen werde, wie Sie ſich ſchreiben, und<lb/> daß nur Sie mir die Haſen abgelaſſen.”</p><lb/> <p>„Ich will jetzt das Goldſtuͤck waͤgen,” verſetzte<lb/> der Apotheker, und gab das Haſenpaar dem Pro-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0109]
ganz groͤßern Staͤdten; ſonſt hätten Sie ſich
vielleicht weniger auf Misgeburten gelegt. Ihr
Monſtrum, geſteh’ ich Ihnen gern — denn es
iſt zu ſehr gegen meine Sinnes-Art, etwas her-
ab zu ſetzen, bloß weil ich es erhandeln will —
iſt, wie Sie ſelber trefflich ſagten, ein curiosum;
in der That iſt Ihr Dioskuren-Haſe (Sie ver-
ſtehen mich leicht,) wie ein Doppel-Adler gleich-
ſam eine lebendige Sozietaͤts-Inſel, ein zuſam-
mengewachſenes Haſen tête-à-tête. Sie wiſ-
ſen alles, wenn nicht mehr. Sie ſehen aus
meinem Goldſtuͤck in der Hand, ich gebe alles
dafuͤr; waͤr’ es nur deshalb, um neben meiner
Wißbegierde noch die des Fuͤrſten im Maulbron-
ner-Bad, meines intimen dicken Freundes, zu
befriedigen; ich weiß zwar nicht, ob Sie bey ihm
dabey verlieren, daß Sie den Doppel-Haſen
fruͤher aufgetrieben und beſeſſen als ich; aber
ich weiß, daß Sie dabey gewinnen, und daß ich
ihm ſagen werde, wie Sie ſich ſchreiben, und
daß nur Sie mir die Haſen abgelaſſen.”
„Ich will jetzt das Goldſtuͤck waͤgen,” verſetzte
der Apotheker, und gab das Haſenpaar dem Pro-
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