Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.visor hin, der es mit vorfechtenden Blicken als Katzenberger aber zeigte sich mild und schien "Mein Gott, sagt' er, da es etwas in die --[ - 1 Zeichen fehlt] "Wenn nicht Harn d'ran ist, der's schwer viſor hin, der es mit vorfechtenden Blicken als Katzenberger aber zeigte ſich mild und ſchien „Mein Gott, ſagt’ er, da es etwas in die —[ – 1 Zeichen fehlt] „Wenn nicht Harn d’ran iſt, der’s ſchwer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0110" n="92"/> viſor hin, der es mit vorfechtenden Blicken als<lb/> Schutzheiliger auf- und abtrug. — Das Sub-<lb/> ject ſtieß feurig fort und ſott ohne Noth in eig-<lb/> nen Augenhoͤlen ſeine Eiweiß-Augen krebs-<lb/> roth. — Der Prinzipal ſtand im feuernden<lb/> Krebs als Sonne, und zitterte vor Haſt, als<lb/> er die Goldwage hielt. — Die ganze Apotheke<lb/> war die Sakriſtey zu einer ſtreitenden Kirche. —</p><lb/> <p>Katzenberger aber zeigte ſich mild und ſchien<lb/> als kalte Sonne im Steinbock.</p><lb/> <p>„Mein Gott, ſagt’ er, da es etwas in die<lb/> Hoͤhe ging — iſt wohl uͤberwichtig; denn Sie<lb/> halten nicht feſt genug und ſo fliegts auf und<lb/> ab.” —</p><lb/> <p>—<gap unit="chars" quantity="1"/> „Wenn nicht Harn d’ran iſt, der’s ſchwer<lb/> macht”, ſagte der Apotheker und beroch’s; wor-<lb/> auf er das Goldſtuͤck Verſuchsweiſe ein wenig<lb/> am Oberrocks-Futter zu ſcheuern begann. Aber<lb/> der Doktor fing ſeine Hand, damit er nicht die<lb/> auf die Goldmuͤnze aufgetragne Schaumuͤnze<lb/> wegfeile, und ſagte ihm frey heraus: „er halte<lb/> ihn zwar fuͤr den ehrlichſten Mann in der gan-<lb/> zen Apotheke, aber er koͤnne deßhalb doch nicht<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [92/0110]
viſor hin, der es mit vorfechtenden Blicken als
Schutzheiliger auf- und abtrug. — Das Sub-
ject ſtieß feurig fort und ſott ohne Noth in eig-
nen Augenhoͤlen ſeine Eiweiß-Augen krebs-
roth. — Der Prinzipal ſtand im feuernden
Krebs als Sonne, und zitterte vor Haſt, als
er die Goldwage hielt. — Die ganze Apotheke
war die Sakriſtey zu einer ſtreitenden Kirche. —
Katzenberger aber zeigte ſich mild und ſchien
als kalte Sonne im Steinbock.
„Mein Gott, ſagt’ er, da es etwas in die
Hoͤhe ging — iſt wohl uͤberwichtig; denn Sie
halten nicht feſt genug und ſo fliegts auf und
ab.” —
—_ „Wenn nicht Harn d’ran iſt, der’s ſchwer
macht”, ſagte der Apotheker und beroch’s; wor-
auf er das Goldſtuͤck Verſuchsweiſe ein wenig
am Oberrocks-Futter zu ſcheuern begann. Aber
der Doktor fing ſeine Hand, damit er nicht die
auf die Goldmuͤnze aufgetragne Schaumuͤnze
wegfeile, und ſagte ihm frey heraus: „er halte
ihn zwar fuͤr den ehrlichſten Mann in der gan-
zen Apotheke, aber er koͤnne deßhalb doch nicht
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Zitationshilfe: | Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger01_1809/110>, abgerufen am 21.07.2024. |