Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.der Fang zufallen, daß ihnen das Glück einen Der Brunnenarzt schwitzte, während er prieß, der Fang zufallen, daß ihnen das Gluͤck einen Der Brunnenarzt ſchwitzte, waͤhrend er prieß, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0166" n="148"/> der Fang zufallen, daß ihnen das Gluͤck einen<lb/> Incroyable mit pulſirenden Hutkrempen und<lb/> Schnabelſtiefeln, und fleiſchernen Crawatten-<lb/> Zacken beſcherte, frag’ ich?”</p><lb/> <p>Der Brunnenarzt ſchwitzte, waͤhrend er prieß,<lb/> mehrere Schweiße von verſchiedener Temperatur<lb/> daruͤber, daß er einen Fluͤgel ſeiner Pazienten,<lb/> zumal den weiblichen, eine Landjunkerin, eine<lb/> Konſiſtorial-Raͤthin, eine halb bleich-, halb gelb-<lb/> ſuͤchtige Zaͤrtlingin, und am Ende ſich ſelber,<lb/> in die Hoͤr- oder Stech-Weite eines ſolchen gei-<lb/> ſtigen Raufdegens gebracht als Wirth. Gern<lb/> haͤtte er verſchiedene kaltſinnige Mienen dabey<lb/> geſchnitten, wenn er verſichert geweſen waͤre,<lb/> daß ihn der Doktor nicht als Rezenſenten kenne,<lb/> und darum ſchaͤrfer angreife. Doch that er das<lb/> Seinige und ſprang von den Misgeburten auf<lb/> die Katzenbergeriſchen Geburten, um vorzuͤglich<lb/> deſſen Haͤmatologie zu huldigen, worin, ſagt’ er,<lb/> Paragraphen waͤren, ohne welche er manche<lb/> gluͤckliche Bemerkungen gar nicht haͤtte machen<lb/> koͤnnen. „Schoͤn, verſetzte der Doktor, ſo denkt<lb/> wohl nur ein äußerſt parteiiſcher und guter Mann<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0166]
der Fang zufallen, daß ihnen das Gluͤck einen
Incroyable mit pulſirenden Hutkrempen und
Schnabelſtiefeln, und fleiſchernen Crawatten-
Zacken beſcherte, frag’ ich?”
Der Brunnenarzt ſchwitzte, waͤhrend er prieß,
mehrere Schweiße von verſchiedener Temperatur
daruͤber, daß er einen Fluͤgel ſeiner Pazienten,
zumal den weiblichen, eine Landjunkerin, eine
Konſiſtorial-Raͤthin, eine halb bleich-, halb gelb-
ſuͤchtige Zaͤrtlingin, und am Ende ſich ſelber,
in die Hoͤr- oder Stech-Weite eines ſolchen gei-
ſtigen Raufdegens gebracht als Wirth. Gern
haͤtte er verſchiedene kaltſinnige Mienen dabey
geſchnitten, wenn er verſichert geweſen waͤre,
daß ihn der Doktor nicht als Rezenſenten kenne,
und darum ſchaͤrfer angreife. Doch that er das
Seinige und ſprang von den Misgeburten auf
die Katzenbergeriſchen Geburten, um vorzuͤglich
deſſen Haͤmatologie zu huldigen, worin, ſagt’ er,
Paragraphen waͤren, ohne welche er manche
gluͤckliche Bemerkungen gar nicht haͤtte machen
koͤnnen. „Schoͤn, verſetzte der Doktor, ſo denkt
wohl nur ein äußerſt parteiiſcher und guter Mann
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