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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.

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stehen müssen, die den Geist vom Gehirne schei-
den, und dieses seiner eignen Schwere über-
lassen: so muß man, da doch die wenigsten Men-
schen verstehen, nicht zu denken, solche Mittel
wählen, die zwar etwas, aber immer dasselbe
etwas zu denken zwingen.

Da ich wol ein guter Einschläfer und Schläfer,
aber einer der mittelmäßigsten Wiedereinschläfer,
bin: so geben mir meine Nächte- und Bett-Luku-
brazionen vielleicht ein Recht über die Selbstein-
schläferungskunst hier der Welt nach eignen Dik-
taten zu lesen.

Ich müßte von mir selber sprechen, und mich
über mich ausbreiten, wenn ich die Leser an
mein Bett führen wollte, um sie von diesem Hei-
denvorhof aus, weiter zu geleiten zum Kathe-
der. Nur dieß kann ich vielleicht sagen, daß
ich ganz andere Anstalten als die meisten Leser
treffe, nicht aufzuwachen. Wenn z. B. so man-
cher Leser bey dem Einschlafen eine Hand aus
Unvorsicht auf die Stirn oder an den Leib, oder
nur ein Bein aufs andere legt: so kann das ge-
ringste dem Schlafe gewöhnliche Zucken der vier

ſtehen muͤſſen, die den Geiſt vom Gehirne ſchei-
den, und dieſes ſeiner eignen Schwere über-
laſſen: ſo muß man, da doch die wenigſten Men-
ſchen verſtehen, nicht zu denken, ſolche Mittel
waͤhlen, die zwar etwas, aber immer daſſelbe
etwas zu denken zwingen.

Da ich wol ein guter Einſchläfer und Schläfer,
aber einer der mittelmaͤßigſten Wiedereinſchlaͤfer,
bin: ſo geben mir meine Naͤchte- und Bett-Luku-
brazionen vielleicht ein Recht uͤber die Selbſtein-
ſchlaͤferungskunſt hier der Welt nach eignen Dik-
taten zu leſen.

Ich muͤßte von mir ſelber ſprechen, und mich
über mich ausbreiten, wenn ich die Leſer an
mein Bett fuͤhren wollte, um ſie von dieſem Hei-
denvorhof aus, weiter zu geleiten zum Kathe-
der. Nur dieß kann ich vielleicht ſagen, daß
ich ganz andere Anſtalten als die meiſten Leſer
treffe, nicht aufzuwachen. Wenn z. B. ſo man-
cher Leſer bey dem Einſchlafen eine Hand aus
Unvorſicht auf die Stirn oder an den Leib, oder
nur ein Bein aufs andere legt: ſo kann das ge-
ringſte dem Schlafe gewoͤhnliche Zucken der vier

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[222/0240] ſtehen muͤſſen, die den Geiſt vom Gehirne ſchei- den, und dieſes ſeiner eignen Schwere über- laſſen: ſo muß man, da doch die wenigſten Men- ſchen verſtehen, nicht zu denken, ſolche Mittel waͤhlen, die zwar etwas, aber immer daſſelbe etwas zu denken zwingen. Da ich wol ein guter Einſchläfer und Schläfer, aber einer der mittelmaͤßigſten Wiedereinſchlaͤfer, bin: ſo geben mir meine Naͤchte- und Bett-Luku- brazionen vielleicht ein Recht uͤber die Selbſtein- ſchlaͤferungskunſt hier der Welt nach eignen Dik- taten zu leſen. Ich muͤßte von mir ſelber ſprechen, und mich über mich ausbreiten, wenn ich die Leſer an mein Bett fuͤhren wollte, um ſie von dieſem Hei- denvorhof aus, weiter zu geleiten zum Kathe- der. Nur dieß kann ich vielleicht ſagen, daß ich ganz andere Anſtalten als die meiſten Leſer treffe, nicht aufzuwachen. Wenn z. B. ſo man- cher Leſer bey dem Einſchlafen eine Hand aus Unvorſicht auf die Stirn oder an den Leib, oder nur ein Bein aufs andere legt: ſo kann das ge- ringſte dem Schlafe gewoͤhnliche Zucken der vier

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger01_1809/240>, abgerufen am 24.11.2024.