Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.ben an eine Ewigkeit ohne Tod, dankbar die lie- Und hier endige der endlose Streit! Eine ben an eine Ewigkeit ohne Tod, dankbar die lie- Und hier endige der endloſe Streit! Eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0279" n="261"/> ben an eine Ewigkeit ohne Tod, dankbar die lie-<lb/> bende Ruͤckſicht auf ſein Gluͤck abwenden und<lb/> belohnen — o Freunde, wie licht iſt das Leben!<lb/> Das Wachen iſt nicht bloß ein hellerer Traum;<lb/> dieſer Affe unſers heiligen Bewußtſeyns ſtirbt<lb/> vor den Fuͤßen des wachen innern Menſchen, das<lb/> getraͤumte Erwachen wird vom wahren vernich-<lb/> tet. — Und ſo werden einmal von der Ewigkeit<lb/> alle unſere Traͤume uͤber ſie vertilgt.” —</p><lb/> <p>Und hier endige der endloſe Streit! Eine<lb/> Braut weint ſeelig uͤber den <hi rendition="#g">erſten</hi> Geburtstag<lb/> des Herzens, das nun dem ihrigen bleibt; aber<lb/> das wiedergeborne weint ſeelig uͤber die ſympa-<lb/> thetiſche Seeligkeit des fremden; ſo muß es<lb/> ſeyn und ſo gehoͤren wir der Liebe an. Erne-<lb/> ſtine fragte in ſanfter Ruͤhrung: kann es denn<lb/> droben etwas Höheres geben, als die Liebe? —<lb/> Wahr, Erneſtine! Nur in ihr — und in ei-<lb/> nigen andern ſeltenen Blitzen des Lebens —<lb/> reicht die Wirklichkeit bluͤhend in unſer innres<lb/> Land der Seelen herein, und die aͤußere Welt<lb/> faͤllt in eins zuſammen mit der kuͤnftigen;<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [261/0279]
ben an eine Ewigkeit ohne Tod, dankbar die lie-
bende Ruͤckſicht auf ſein Gluͤck abwenden und
belohnen — o Freunde, wie licht iſt das Leben!
Das Wachen iſt nicht bloß ein hellerer Traum;
dieſer Affe unſers heiligen Bewußtſeyns ſtirbt
vor den Fuͤßen des wachen innern Menſchen, das
getraͤumte Erwachen wird vom wahren vernich-
tet. — Und ſo werden einmal von der Ewigkeit
alle unſere Traͤume uͤber ſie vertilgt.” —
Und hier endige der endloſe Streit! Eine
Braut weint ſeelig uͤber den erſten Geburtstag
des Herzens, das nun dem ihrigen bleibt; aber
das wiedergeborne weint ſeelig uͤber die ſympa-
thetiſche Seeligkeit des fremden; ſo muß es
ſeyn und ſo gehoͤren wir der Liebe an. Erne-
ſtine fragte in ſanfter Ruͤhrung: kann es denn
droben etwas Höheres geben, als die Liebe? —
Wahr, Erneſtine! Nur in ihr — und in ei-
nigen andern ſeltenen Blitzen des Lebens —
reicht die Wirklichkeit bluͤhend in unſer innres
Land der Seelen herein, und die aͤußere Welt
faͤllt in eins zuſammen mit der kuͤnftigen;
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