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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.

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durch Erfassen des Kutschenschlages diagonal
im Wagen geblieben; -- Flex ruhte, den Kut-
scher noch recht umhalsend, bloß mit der Stirn
im Kothe, wie ein mit dem Gipfel vortheilhaft
in die Erde eingesetzter Baum.

Erst unten im Graben und als jedermann
angekommen war -- konnte man wie in einem
Unterhause auf Herauskommen stimmen und an
Einhelligkeit denken. Katzenberger votierte zu-
erst, indem er die Hand aus Würfels Halsbinde
nahm, und dann auf dem Rückgrade des Schul-
direktors wie auf einer flüchtigen Schiffbrücke
wegging, um nachher auf Flechsen aufzufußen
und sich von da, wie auf einem Gaukler-
Schwungbret leicht ans Ufer zu schwingen. Es
gelang ihm ganz gut, und er stand droben und
sah hernieder.

Hier konnte er nicht ohne wahre Ruhe und
Lust so leicht bemerken, wie die andern Hechte
im Graben Wasser schnalzten, aus Verlegen-
heit. Flexens Rückgrats-Wirbel wurden ein all-
gemeines aber gutes Trottoir und der Schul-
direktor schlug gern diesen Weg ein. Am Ufer

Erster Theil. 5

durch Erfaſſen des Kutſchenſchlages diagonal
im Wagen geblieben; — Flex ruhte, den Kut-
ſcher noch recht umhalſend, bloß mit der Stirn
im Kothe, wie ein mit dem Gipfel vortheilhaft
in die Erde eingeſetzter Baum.

Erſt unten im Graben und als jedermann
angekommen war — konnte man wie in einem
Unterhauſe auf Herauskommen ſtimmen und an
Einhelligkeit denken. Katzenberger votierte zu-
erſt, indem er die Hand aus Wuͤrfels Halsbinde
nahm, und dann auf dem Ruͤckgrade des Schul-
direktors wie auf einer fluͤchtigen Schiffbruͤcke
wegging, um nachher auf Flechſen aufzufußen
und ſich von da, wie auf einem Gaukler-
Schwungbret leicht ans Ufer zu ſchwingen. Es
gelang ihm ganz gut, und er ſtand droben und
ſah hernieder.

Hier konnte er nicht ohne wahre Ruhe und
Luſt ſo leicht bemerken, wie die andern Hechte
im Graben Waſſer ſchnalzten, aus Verlegen-
heit. Flexens Ruͤckgrats-Wirbel wurden ein all-
gemeines aber gutes Trottoir und der Schul-
direktor ſchlug gern dieſen Weg ein. Am Ufer

Erſter Theil. 5
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[65/0083] durch Erfaſſen des Kutſchenſchlages diagonal im Wagen geblieben; — Flex ruhte, den Kut- ſcher noch recht umhalſend, bloß mit der Stirn im Kothe, wie ein mit dem Gipfel vortheilhaft in die Erde eingeſetzter Baum. Erſt unten im Graben und als jedermann angekommen war — konnte man wie in einem Unterhauſe auf Herauskommen ſtimmen und an Einhelligkeit denken. Katzenberger votierte zu- erſt, indem er die Hand aus Wuͤrfels Halsbinde nahm, und dann auf dem Ruͤckgrade des Schul- direktors wie auf einer fluͤchtigen Schiffbruͤcke wegging, um nachher auf Flechſen aufzufußen und ſich von da, wie auf einem Gaukler- Schwungbret leicht ans Ufer zu ſchwingen. Es gelang ihm ganz gut, und er ſtand droben und ſah hernieder. Hier konnte er nicht ohne wahre Ruhe und Luſt ſo leicht bemerken, wie die andern Hechte im Graben Waſſer ſchnalzten, aus Verlegen- heit. Flexens Ruͤckgrats-Wirbel wurden ein all- gemeines aber gutes Trottoir und der Schul- direktor ſchlug gern dieſen Weg ein. Am Ufer Erſter Theil. 5

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger01_1809/83>, abgerufen am 25.11.2024.