Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.zog der Doktor ihn an der Halsbinde nach kur- Mehlhorn für seine Person war herbeyge- Delikate Gesellschafts-Knoten werden wol zog der Doktor ihn an der Halsbinde nach kur- Mehlhorn fuͤr ſeine Perſon war herbeyge- Delikate Geſellſchafts-Knoten werden wol <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0084" n="66"/> zog der Doktor ihn an der Halsbinde nach kur-<lb/> zem Erwuͤrgen ans Ufer, wo er unaufhoͤrlich<lb/> ſich und ſeinen Kleider-Bewurf beſah und zu-<lb/> ruͤckdachte. Auch der untergepfluͤgte Dichter<lb/> bekroch Flechſen, und bot dem Doktor die Hand,<lb/> an deren Ohrfinger dieſer ihn mit kleiner Ver-<lb/> renkung dadurch aufs Trockne zog, daß er ſelber<lb/> ſich ruͤckwaͤrts bog und umfiel, als jener auf-<lb/> ſtand. Was noch ſonſt aus dem Nilſchlamme<lb/> halb lebendig aufwuchs, waren nur Leute; aber<lb/> dieſe waren am noͤthigſten zum Aufhelfen, ſie<lb/> waren die Fluͤgel, die Maſchinen-Goͤtter, die<lb/> Schutzheiligen, die Korkweſten des Wagens im<lb/> Waſſer.</p><lb/> <p>Mehlhorn fuͤr ſeine Perſon war herbeyge-<lb/> ſprungen, und ſtand auf dem umgelegten Kut-<lb/> ſchenſchlage feſt, in welchen er unaufhoͤrlich ſei-<lb/> nen Huͤlf-Engels Arm umſonſt Theoda’n hin-<lb/> ein reichte um ſie um den Schlag herum und<lb/> aufzuziehen — bis ihm der Kutſcher von ſeinem<lb/> Standort wegfluchte, um den Wagen aufzu-<lb/> ſtellen.</p><lb/> <p>Delikate Geſellſchafts-Knoten werden wol<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0084]
zog der Doktor ihn an der Halsbinde nach kur-
zem Erwuͤrgen ans Ufer, wo er unaufhoͤrlich
ſich und ſeinen Kleider-Bewurf beſah und zu-
ruͤckdachte. Auch der untergepfluͤgte Dichter
bekroch Flechſen, und bot dem Doktor die Hand,
an deren Ohrfinger dieſer ihn mit kleiner Ver-
renkung dadurch aufs Trockne zog, daß er ſelber
ſich ruͤckwaͤrts bog und umfiel, als jener auf-
ſtand. Was noch ſonſt aus dem Nilſchlamme
halb lebendig aufwuchs, waren nur Leute; aber
dieſe waren am noͤthigſten zum Aufhelfen, ſie
waren die Fluͤgel, die Maſchinen-Goͤtter, die
Schutzheiligen, die Korkweſten des Wagens im
Waſſer.
Mehlhorn fuͤr ſeine Perſon war herbeyge-
ſprungen, und ſtand auf dem umgelegten Kut-
ſchenſchlage feſt, in welchen er unaufhoͤrlich ſei-
nen Huͤlf-Engels Arm umſonſt Theoda’n hin-
ein reichte um ſie um den Schlag herum und
aufzuziehen — bis ihm der Kutſcher von ſeinem
Standort wegfluchte, um den Wagen aufzu-
ſtellen.
Delikate Geſellſchafts-Knoten werden wol
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |