Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.selben. Corday blieb mit Leib und Seele nüch- Endlich kam der rechtschaffene Düperret Noch Abends am Freytage schrieb sie an Der Sonnabend kam, sie kaufte erst die- ſelben. Corday blieb mit Leib und Seele nuͤch- Endlich kam der rechtſchaffene Duͤperret Noch Abends am Freytage ſchrieb ſie an Der Sonnabend kam, ſie kaufte erſt die- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0251" n="245"/> ſelben. Corday blieb mit Leib und Seele nuͤch-<lb/> tern und feſt.</p><lb/> <p>Endlich kam der rechtſchaffene Duͤperret<lb/> zu ihr — ihr gewuͤnſchter Beſuch des Mini-<lb/> ſters war vereitelt — ſie fand Duͤperret zwar<lb/> ſtandhaft fuͤr das Rechte, aber verſchloſſen,<lb/> und ſie rieth ihm blos dringend, aus dem Kon-<lb/> vent ſich nach Caen, wo er mehr Gutes wir-<lb/> ken koͤnne, zu begeben. Als er ihr am Richt-<lb/> und Todestage Marats den Gegenbeſuch machen<lb/> wollte, wich ſie ihm aus, um keinen Menſchen<lb/> in ihren Sturz zu ziehen. Die hohe Alpen-<lb/> roſe hatte nur Einen ſtechenden Dorn, blos<lb/> gegen Einen Menſchen.</p><lb/> <p>Noch Abends am Freytage ſchrieb ſie an<lb/> Marat, und erſucht’ ihn dringender um einen<lb/> Einlaß am Morgen.</p><lb/> <p>Der Sonnabend kam, ſie kaufte erſt die-<lb/> ſen Morgen ihren Dolch im Palais-Royal,<lb/> und verbarg die Parzenſcheere in ihrem Buſen.<lb/> Darauf begab ſie ſich zu Marat mit der dop-<lb/> pelten Gewißheit, jetzt ſterbe er unter ihren<lb/> Haͤnden, und zugleich ſie ſelber unter denen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [245/0251]
ſelben. Corday blieb mit Leib und Seele nuͤch-
tern und feſt.
Endlich kam der rechtſchaffene Duͤperret
zu ihr — ihr gewuͤnſchter Beſuch des Mini-
ſters war vereitelt — ſie fand Duͤperret zwar
ſtandhaft fuͤr das Rechte, aber verſchloſſen,
und ſie rieth ihm blos dringend, aus dem Kon-
vent ſich nach Caen, wo er mehr Gutes wir-
ken koͤnne, zu begeben. Als er ihr am Richt-
und Todestage Marats den Gegenbeſuch machen
wollte, wich ſie ihm aus, um keinen Menſchen
in ihren Sturz zu ziehen. Die hohe Alpen-
roſe hatte nur Einen ſtechenden Dorn, blos
gegen Einen Menſchen.
Noch Abends am Freytage ſchrieb ſie an
Marat, und erſucht’ ihn dringender um einen
Einlaß am Morgen.
Der Sonnabend kam, ſie kaufte erſt die-
ſen Morgen ihren Dolch im Palais-Royal,
und verbarg die Parzenſcheere in ihrem Buſen.
Darauf begab ſie ſich zu Marat mit der dop-
pelten Gewißheit, jetzt ſterbe er unter ihren
Haͤnden, und zugleich ſie ſelber unter denen
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