Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.Jetzt endlich kehrte sich Theudobach an die Jetzt endlich kehrte ſich Theudobach an die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0035" n="29"/> <p>Jetzt endlich kehrte ſich Theudobach an die<lb/> Jungfrau, welche auf ihre Koſten ihn mit dem<lb/> Sonnenlehn eines großen Dichters belehnet<lb/> hatte; und wand, indem er ſchmerzlich und ver-<lb/> geblich uͤber Gutmachen nachſann, die bittende<lb/> Frage herauf: wie alle dieſe Mißverſtaͤndniſſe<lb/> moͤglich geweſen? „Ich bitte Sie, ſagte ſie mit<lb/> muͤder Stimme, meinen Vater zu fragen, der<lb/> alles weiß.” Er ſchwieg. Trauerndes Nach-<lb/> denken auf dem ſtarken Maͤnnergeſicht ruͤhrte<lb/> die Jungfrau immer ſtärker; ihre Seele litt zu<lb/> viel und konnte wieder nicht alle Zeichen ver-<lb/> bergen, welche die fremde Theilnahme vermehr-<lb/> ten. Haſtig ſtand ſie endlich auf — ſagte ihrem<lb/> Vater etwas ins Ohr — dieſer nickte, und ſie<lb/> verſchwand.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0035]
Jetzt endlich kehrte ſich Theudobach an die
Jungfrau, welche auf ihre Koſten ihn mit dem
Sonnenlehn eines großen Dichters belehnet
hatte; und wand, indem er ſchmerzlich und ver-
geblich uͤber Gutmachen nachſann, die bittende
Frage herauf: wie alle dieſe Mißverſtaͤndniſſe
moͤglich geweſen? „Ich bitte Sie, ſagte ſie mit
muͤder Stimme, meinen Vater zu fragen, der
alles weiß.” Er ſchwieg. Trauerndes Nach-
denken auf dem ſtarken Maͤnnergeſicht ruͤhrte
die Jungfrau immer ſtärker; ihre Seele litt zu
viel und konnte wieder nicht alle Zeichen ver-
bergen, welche die fremde Theilnahme vermehr-
ten. Haſtig ſtand ſie endlich auf — ſagte ihrem
Vater etwas ins Ohr — dieſer nickte, und ſie
verſchwand.
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