Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.thau des Beifalls, den du an einem solchen Orte . . . . Endlich ist Bousens Geburtsfest da . . . . *) Denn man kann einen durch die Versicherung närrisch ma¬
chen, er sei es; Krebillon jun. machten seine Freunde glücklich weiß, er habe keinen Witz mehr; andern Schrift¬ stellern machen ihre Freunde das Gegentheil mit eben so vielem Glücke weiß. thau des Beifalls, den du an einem ſolchen Orte . . . . Endlich iſt Bouſens Geburtsfeſt da . . . . *) Denn man kann einen durch die Verſicherung närriſch ma¬
chen, er ſei es; Krebillon jun. machten ſeine Freunde glücklich weiß, er habe keinen Witz mehr; andern Schrift¬ ſtellern machen ihre Freunde das Gegentheil mit eben ſo vielem Glücke weiß. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0210" n="200"/> thau des Beifalls, den du an einem ſolchen Orte<lb/> nicht einmal fuͤr Schmeichelei ſondern bloß fuͤr eine<lb/><hi rendition="#aq">Facon</hi> zu reden berechtigt wareſt anzuſehen, zer¬<lb/> ſtoͤrend gefallen! Unter allen Dingen iſt menſchliche<lb/> Beſcheidenheit am leichteſten todtgeraͤuchert oder<lb/> todtgeſchwefelt und manches Lob iſt ſo ſchaͤdlich wie<lb/> eine Verlaͤumdung; im Narrenhauſe ſehen wir,<lb/> daß der Menſch andern aufs Wort glaubt, er ſei<lb/> naͤrriſch <note place="foot" n="*)">Denn man kann einen durch die Verſicherung närriſch ma¬<lb/> chen, er ſei es; Krebillon jun. machten ſeine Freunde<lb/> glücklich weiß, er habe keinen Witz mehr; andern Schrift¬<lb/> ſtellern machen ihre Freunde das Gegentheil mit eben ſo<lb/> vielem Glücke weiß.<lb/></note>, und in Pallaͤſten ſehen wir, daß er<lb/> ihnen aufs Wort glaubt, er ſei weiſe. — Ueber¬<lb/> haupt war Guſtav — denn ein Mann iſt oft an ei¬<lb/> nem Abend beſtimmt, nicht nur lauter ſchlechte<lb/> Spiele hinter einander zu machen, ſondern auch<lb/> oft lauter unbedachtſame Streiche — am Komoͤdien¬<lb/> abend faſt zum letztern auserſehen.</p><lb/> <p>. . . . Endlich iſt <choice><sic>Vouſens</sic><corr>Bouſens</corr></choice> Geburtsfeſt da . . . .<lb/> Armer Guſtav! — Noch heute tragen deine Au¬<lb/> gen die Spuren davon!</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [200/0210]
thau des Beifalls, den du an einem ſolchen Orte
nicht einmal fuͤr Schmeichelei ſondern bloß fuͤr eine
Facon zu reden berechtigt wareſt anzuſehen, zer¬
ſtoͤrend gefallen! Unter allen Dingen iſt menſchliche
Beſcheidenheit am leichteſten todtgeraͤuchert oder
todtgeſchwefelt und manches Lob iſt ſo ſchaͤdlich wie
eine Verlaͤumdung; im Narrenhauſe ſehen wir,
daß der Menſch andern aufs Wort glaubt, er ſei
naͤrriſch *), und in Pallaͤſten ſehen wir, daß er
ihnen aufs Wort glaubt, er ſei weiſe. — Ueber¬
haupt war Guſtav — denn ein Mann iſt oft an ei¬
nem Abend beſtimmt, nicht nur lauter ſchlechte
Spiele hinter einander zu machen, ſondern auch
oft lauter unbedachtſame Streiche — am Komoͤdien¬
abend faſt zum letztern auserſehen.
. . . . Endlich iſt Bouſens Geburtsfeſt da . . . .
Armer Guſtav! — Noch heute tragen deine Au¬
gen die Spuren davon!
*) Denn man kann einen durch die Verſicherung närriſch ma¬
chen, er ſei es; Krebillon jun. machten ſeine Freunde
glücklich weiß, er habe keinen Witz mehr; andern Schrift¬
ſtellern machen ihre Freunde das Gegentheil mit eben ſo
vielem Glücke weiß.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |