Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.kann es bekannt seyn, daß sonst viele Gäste hier¬ Freilich ists nicht das Verdienst der andern Ge¬ kann es bekannt ſeyn, daß ſonſt viele Gaͤſte hier¬ Freilich iſts nicht das Verdienſt der andern Ge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0300" n="290"/> kann es bekannt ſeyn, daß ſonſt viele Gaͤſte hier¬<lb/> her kamen und jetzt keine Katze — und daß daran<lb/> nicht der Brunnen ſondern die Kammer ſchuld iſt,<lb/> die zuviel hineinbauete und zuviel heraus haben<lb/> will und die ſo theuer anfieng als der Seltersbrun¬<lb/> nen endigte — daß mithin unſer Brunnen ſo wohl¬<lb/> feil endigen will als jener anfieng — und daß un¬<lb/> ſer Lilienbad bei allen mediziniſchen Kraͤften doch<lb/> die wichtigere nicht hat, einen wenigſtens nur ſo<lb/> krank zu machen als eine Kammerjungfer iſt — —<lb/> ich ſagte, das waͤr' alles bekannt genug und ich hatt'<lb/> es alſo gar nicht zu ſagen gebraucht.</p><lb/> <p>Freilich iſts nicht das Verdienſt der andern Ge¬<lb/> ſundbrunnen wenn ſie angenehme Krankheitsbrun¬<lb/> nen ſind, um die ſich die ganze große und reiche<lb/> Welt als Prieſter ſtellet — haͤtten wir nur hier in<lb/> Lilienbad auch ſolche weibliche Engel wie in andern<lb/> Baͤdern, die den Teich von Bethesda erſchuͤttern<lb/> und ihm eine mediziniſche Kraft mittheilen, die der<lb/> des bibliſchen Teiches <hi rendition="#g">entgegengeſetzt</hi> iſt: haͤt¬<lb/> ten wir Spieler, die zum Sitzen, Brunnenaͤrzte,<lb/> die zum Brunnenſaufen (nicht Brunnentrinken)<lb/> zwingen: ſo wuͤrde unſere Quelle ſo gut wie jede<lb/> andre Deutſche faͤhig ſeyn, die Zechgaͤſte in Stand<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [290/0300]
kann es bekannt ſeyn, daß ſonſt viele Gaͤſte hier¬
her kamen und jetzt keine Katze — und daß daran
nicht der Brunnen ſondern die Kammer ſchuld iſt,
die zuviel hineinbauete und zuviel heraus haben
will und die ſo theuer anfieng als der Seltersbrun¬
nen endigte — daß mithin unſer Brunnen ſo wohl¬
feil endigen will als jener anfieng — und daß un¬
ſer Lilienbad bei allen mediziniſchen Kraͤften doch
die wichtigere nicht hat, einen wenigſtens nur ſo
krank zu machen als eine Kammerjungfer iſt — —
ich ſagte, das waͤr' alles bekannt genug und ich hatt'
es alſo gar nicht zu ſagen gebraucht.
Freilich iſts nicht das Verdienſt der andern Ge¬
ſundbrunnen wenn ſie angenehme Krankheitsbrun¬
nen ſind, um die ſich die ganze große und reiche
Welt als Prieſter ſtellet — haͤtten wir nur hier in
Lilienbad auch ſolche weibliche Engel wie in andern
Baͤdern, die den Teich von Bethesda erſchuͤttern
und ihm eine mediziniſche Kraft mittheilen, die der
des bibliſchen Teiches entgegengeſetzt iſt: haͤt¬
ten wir Spieler, die zum Sitzen, Brunnenaͤrzte,
die zum Brunnenſaufen (nicht Brunnentrinken)
zwingen: ſo wuͤrde unſere Quelle ſo gut wie jede
andre Deutſche faͤhig ſeyn, die Zechgaͤſte in Stand
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |