Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.Am 13ten May gieng er als Alumnus aus dem Am 9ten Julius stand er vor dem Auenthaler Aber der elisäische Zwischenraum zwischen dem C c 2
Am 13ten May gieng er als Alumnus aus dem Am 9ten Julius ſtand er vor dem Auenthaler Aber der eliſaͤiſche Zwiſchenraum zwiſchen dem C c 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0413" n="403"/> <p>Am 13ten May gieng er als Alumnus aus dem<lb/> Alumneum heraus und als oͤffentlicher Lehrer in ſein<lb/> Haus hinein und aus der zerſprengten ſchwarzen<lb/> Alumnus-Puppe brach ein bunter Schmetterling<lb/> von Kantor ins Freie hinaus.</p><lb/> <p>Am 9ten Julius ſtand er vor dem Auenthaler<lb/> Altar und wurde kopuliert mit der Juſtel.</p><lb/> <p>Aber der eliſaͤiſche Zwiſchenraum zwiſchen dem<lb/> 13ten Mai und dem 9ten Juͤlius! — fuͤr keinen<lb/> Sterblichen faͤllt ein ſolches goldnes Alter von 8<lb/> Wochen wieder vom Himmel, bloß fuͤr das Mei¬<lb/> ſterlein funkelte der ganze niedergethauete Himmel<lb/> auf <hi rendition="#g">geſtirnten</hi> Auen der Erde — du wiegteſt im<lb/> Aether dich und ſaheſt durch die <hi rendition="#g">transparente</hi><lb/> Erde dich rund mit Himmel und Sonnen umzogen<lb/> und hatteſt keine Schwere mehr; aber uns Alum¬<lb/> nen der Natur fallen nie acht ſolche Wochen zu,<lb/> nicht eine, kaum Ein ganzer Tag, wo der Him¬<lb/> mel <hi rendition="#g">uͤber</hi> und in uns ſein reines Blau mit nichts<lb/> kolorirt als mit Abend- und Morgenroth — wo<lb/> wir uͤber das Leben wegfliegen und alles uns hebt<lb/> wie ein freudiger Traum — wo der unbaͤndige ſtuͤr¬<lb/> zende Strom der Dinge uns nicht auf ſeinen Kata¬<lb/> vakten und Strudeln zerſtoͤßet und ſchuͤttelt und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C c 2<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [403/0413]
Am 13ten May gieng er als Alumnus aus dem
Alumneum heraus und als oͤffentlicher Lehrer in ſein
Haus hinein und aus der zerſprengten ſchwarzen
Alumnus-Puppe brach ein bunter Schmetterling
von Kantor ins Freie hinaus.
Am 9ten Julius ſtand er vor dem Auenthaler
Altar und wurde kopuliert mit der Juſtel.
Aber der eliſaͤiſche Zwiſchenraum zwiſchen dem
13ten Mai und dem 9ten Juͤlius! — fuͤr keinen
Sterblichen faͤllt ein ſolches goldnes Alter von 8
Wochen wieder vom Himmel, bloß fuͤr das Mei¬
ſterlein funkelte der ganze niedergethauete Himmel
auf geſtirnten Auen der Erde — du wiegteſt im
Aether dich und ſaheſt durch die transparente
Erde dich rund mit Himmel und Sonnen umzogen
und hatteſt keine Schwere mehr; aber uns Alum¬
nen der Natur fallen nie acht ſolche Wochen zu,
nicht eine, kaum Ein ganzer Tag, wo der Him¬
mel uͤber und in uns ſein reines Blau mit nichts
kolorirt als mit Abend- und Morgenroth — wo
wir uͤber das Leben wegfliegen und alles uns hebt
wie ein freudiger Traum — wo der unbaͤndige ſtuͤr¬
zende Strom der Dinge uns nicht auf ſeinen Kata¬
vakten und Strudeln zerſtoͤßet und ſchuͤttelt und
C c 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |