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Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.

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"niederlasse." Er hätt' es auch gethan --
und sein Leben und meinen Titan frühzeitig
ausgemacht -- bloß weil er die Schande der
väterlichen Real- Verbal-Injurien vor
so vielen Leuten -- ja im Wagen saß gar ein
fremder Herr -- ärger noch als Selbstmord
und Hölle floh. Allein der Direktor, selber
voll Tollkühnheit und doch voll Haß derselben
am Kinde, ließ es darauf ankommen und rief
entsetzlich nach dem Bedienten, der den Schlüs¬
sel zur Wagenthüre hatte; er wollte heraus
und hinauf. Er war unbeschreiblich erboßet,
erstlich weil er hinten dem Wagen einen Öster¬
leinschen Flügel als Angebinde des heutigen
Freudentages aufgebunden -- ach Albano,
warum hören deine Freuden wie die Schleifer
eines Bierfiedlers mit einem Mißtone auf? --
und zweitens, weil er drinnen einen Sing-
Tanz- Musik- und Fecht-Meister aus dem po¬
lirten glänzenden Ministers Hause für Albano
neben sich auf dem Polster als Zuschauer der
Debütrolle sitzen hatte. Gottlieb sprang vom
Bocke vor die Wagenthüre, fuhr fluchend durch
alle Taschen, der Wagenschlüssel war in keiner.

„niederlaſſe.“ Er hätt' es auch gethan —
und ſein Leben und meinen Titan frühzeitig
ausgemacht — bloß weil er die Schande der
väterlichen Real- Verbal-Injurien vor
ſo vielen Leuten — ja im Wagen ſaß gar ein
fremder Herr — ärger noch als Selbſtmord
und Hölle floh. Allein der Direktor, ſelber
voll Tollkühnheit und doch voll Haß derſelben
am Kinde, ließ es darauf ankommen und rief
entſetzlich nach dem Bedienten, der den Schlüs¬
ſel zur Wagenthüre hatte; er wollte heraus
und hinauf. Er war unbeſchreiblich erboßet,
erſtlich weil er hinten dem Wagen einen Öſter¬
leinſchen Flügel als Angebinde des heutigen
Freudentages aufgebunden — ach Albano,
warum hören deine Freuden wie die Schleifer
eines Bierfiedlers mit einem Mißtone auf? —
und zweitens, weil er drinnen einen Sing-
Tanz- Muſik- und Fecht-Meiſter aus dem po¬
lirten glänzenden Miniſters Hauſe für Albano
neben ſich auf dem Polſter als Zuſchauer der
Debütrolle ſitzen hatte. Gottlieb ſprang vom
Bocke vor die Wagenthüre, fuhr fluchend durch
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[151/0171] „niederlaſſe.“ Er hätt' es auch gethan — und ſein Leben und meinen Titan frühzeitig ausgemacht — bloß weil er die Schande der väterlichen Real- Verbal-Injurien vor ſo vielen Leuten — ja im Wagen ſaß gar ein fremder Herr — ärger noch als Selbſtmord und Hölle floh. Allein der Direktor, ſelber voll Tollkühnheit und doch voll Haß derſelben am Kinde, ließ es darauf ankommen und rief entſetzlich nach dem Bedienten, der den Schlüs¬ ſel zur Wagenthüre hatte; er wollte heraus und hinauf. Er war unbeſchreiblich erboßet, erſtlich weil er hinten dem Wagen einen Öſter¬ leinſchen Flügel als Angebinde des heutigen Freudentages aufgebunden — ach Albano, warum hören deine Freuden wie die Schleifer eines Bierfiedlers mit einem Mißtone auf? — und zweitens, weil er drinnen einen Sing- Tanz- Muſik- und Fecht-Meiſter aus dem po¬ lirten glänzenden Miniſters Hauſe für Albano neben ſich auf dem Polſter als Zuſchauer der Debütrolle ſitzen hatte. Gottlieb ſprang vom Bocke vor die Wagenthüre, fuhr fluchend durch alle Taſchen, der Wagenſchlüſſel war in keiner.

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/171>, abgerufen am 27.11.2024.