Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.Und macht nicht der Anblick strenger Eltern stren¬ Albano begegnete zuerst Rabetten mit sei¬ Er marschirte mit einem Trotze, den das Und macht nicht der Anblick ſtrenger Eltern ſtren¬ Albano begegnete zuerſt Rabetten mit ſei¬ Er marſchirte mit einem Trotze, den das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0177" n="157"/> Und macht nicht der Anblick ſtrenger Eltern ſtren¬<lb/> ger, der Anblick milder hingegen nicht milder? —</p><lb/> <p>Albano begegnete zuerſt Rabetten mit ſei¬<lb/> ner ledernen Hinteraxe in der Hand, auf ſei¬<lb/> nem trotzigen Wege zum Studirzimmer des<lb/> Vaters und alſo zur Regimentsſtrafe vom rech¬<lb/> ten Revoluzionstribunale. Aber ſie fieng ihn<lb/> von hinten mit dem engliſchen Gruße: biſt du<lb/> da Abſalom? und ſetzte ihn gewaltſam nieder<lb/> — und band ihm, nach dem nöthigen Erſtau¬<lb/> nen und Erfragen die Hohl-Ader der Haare<lb/> knapp und unſanft an — und zeigte ihm den<lb/> Stoßwind des väterlichen Zorns im furchtbaren<lb/> Lichte — und die Windſtille des muſikaliſchen<lb/> Bergdepartements wieder im lächerlichen, das<lb/> neben der Tafelſtube, dieſer Renn- und Wild¬<lb/> bahn des hin- und herlaufenden Direktors, pau¬<lb/> ſirend Friedenszeiten abwarte — und entließ<lb/> ihn mit einem Kuſſe, ſagend: du dauerſt mich,<lb/> Schelm! —</p><lb/> <p>Er marſchirte mit einem Trotze, den das<lb/> ſpannende Haar verſtärkte, ins Tafelzimmer.<lb/> „Aus den Augen!“ ſagte der funkelnde Sturm¬<lb/> läufer. Alban trat ſofort aus der Thüre zurück,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [157/0177]
Und macht nicht der Anblick ſtrenger Eltern ſtren¬
ger, der Anblick milder hingegen nicht milder? —
Albano begegnete zuerſt Rabetten mit ſei¬
ner ledernen Hinteraxe in der Hand, auf ſei¬
nem trotzigen Wege zum Studirzimmer des
Vaters und alſo zur Regimentsſtrafe vom rech¬
ten Revoluzionstribunale. Aber ſie fieng ihn
von hinten mit dem engliſchen Gruße: biſt du
da Abſalom? und ſetzte ihn gewaltſam nieder
— und band ihm, nach dem nöthigen Erſtau¬
nen und Erfragen die Hohl-Ader der Haare
knapp und unſanft an — und zeigte ihm den
Stoßwind des väterlichen Zorns im furchtbaren
Lichte — und die Windſtille des muſikaliſchen
Bergdepartements wieder im lächerlichen, das
neben der Tafelſtube, dieſer Renn- und Wild¬
bahn des hin- und herlaufenden Direktors, pau¬
ſirend Friedenszeiten abwarte — und entließ
ihn mit einem Kuſſe, ſagend: du dauerſt mich,
Schelm! —
Er marſchirte mit einem Trotze, den das
ſpannende Haar verſtärkte, ins Tafelzimmer.
„Aus den Augen!“ ſagte der funkelnde Sturm¬
läufer. Alban trat ſofort aus der Thüre zurück,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |