Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.von Stande scheint der Mantel der (erotischen) Seeliger Held! Am Freitage kam der Lek¬ Seeliger Held! wiederhol' ich. Denn bis¬ von Stande ſcheint der Mantel der (erotiſchen) Seeliger Held! Am Freitage kam der Lek¬ Seeliger Held! wiederhol' ich. Denn bis¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0419" n="399"/> von Stande ſcheint der Mantel der (erotiſchen)<lb/> Liebe anfangs ein <hi rendition="#aq">D</hi>. Fauſts Mantel zu ſeyn,<lb/> der alles zu überfliegen ſchwört, indeß er bloß<lb/> alles überdeckt; allein am Ende ſteht einem<lb/> das Schreckhorn, der Pilatusberg und die<lb/> Jungfrau vor der Naſe.</p><lb/> <p>Seeliger Held! Am Freitage kam der Lek¬<lb/> tor und referirte, am Montage werde der<lb/> Höchſtſeelige — nämlich deſſen leere Särge —<lb/> beigeſetzt, und Roquairol reite das Freuden¬<lb/> pferd — und Liane ſey faſt geneſen, denn ſie<lb/> gehe mit der Miniſterinn morgen nach Li¬<lb/> lar, höchſtvermuthlich um einigen trüben mit<lb/> einem Trauerrande umfaßten Gedenkzetteln und<lb/> Leichen-Erinnerungen zu entrinnen — und<lb/> am Himmelfahrtstage darauf ſey Huldigung<lb/> und Redoute. . . .</p><lb/> <p>Seeliger Held! wiederhol' ich. Denn bis¬<lb/> her, was beſaßeſt du vom blühenden Tempe-<lb/> Thal als die dürre Anhöhe, worauf du ſtan¬<lb/> deſt und in den Zauber hinunterſaheſt? —</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [399/0419]
von Stande ſcheint der Mantel der (erotiſchen)
Liebe anfangs ein D. Fauſts Mantel zu ſeyn,
der alles zu überfliegen ſchwört, indeß er bloß
alles überdeckt; allein am Ende ſteht einem
das Schreckhorn, der Pilatusberg und die
Jungfrau vor der Naſe.
Seeliger Held! Am Freitage kam der Lek¬
tor und referirte, am Montage werde der
Höchſtſeelige — nämlich deſſen leere Särge —
beigeſetzt, und Roquairol reite das Freuden¬
pferd — und Liane ſey faſt geneſen, denn ſie
gehe mit der Miniſterinn morgen nach Li¬
lar, höchſtvermuthlich um einigen trüben mit
einem Trauerrande umfaßten Gedenkzetteln und
Leichen-Erinnerungen zu entrinnen — und
am Himmelfahrtstage darauf ſey Huldigung
und Redoute. . . .
Seeliger Held! wiederhol' ich. Denn bis¬
her, was beſaßeſt du vom blühenden Tempe-
Thal als die dürre Anhöhe, worauf du ſtan¬
deſt und in den Zauber hinunterſaheſt? —
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