Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.ist doch das Korkziehen der Briefe -- das Kop¬ Etwas davon würde, hoff' ich, seyn, wenn Oder man könnte die Pitschafte, als Münz¬ Oder -- was vielleicht vorzuziehen -- eine iſt doch das Korkziehen der Briefe — das Kop¬ Etwas davon würde, hoff' ich, ſeyn, wenn Oder man könnte die Pitſchafte, als Münz¬ Oder — was vielleicht vorzuziehen — eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0118" n="106"/> iſt doch das Korkziehen der Briefe — das Kop¬<lb/> pelſiegel — das Vikariatſiegel — das mühſame<lb/> Nachmachen des <hi rendition="#aq">L</hi>. <hi rendition="#aq">S</hi>. oder <hi rendition="#aq">Loco Sigilli</hi> etwas<lb/> ſehr Verdrüßliches und beinahe Abſcheuliches;<lb/> aus dem Unrecht muß daher ein Recht ge¬<lb/> macht werden durch geſetzliche Wiederholung.</p><lb/> <p>Etwas davon würde, hoff' ich, ſeyn, wenn<lb/> befohlen würde, die Briefe nur auf Stempel¬<lb/> papier zu ſchreiben; ein dazu eingeſetztes Schau-<lb/> und Stempelämtchen läſe dann vorher Alles<lb/> durch.</p><lb/> <p>Oder man könnte die Pitſchafte, als Münz¬<lb/> ſtempel für Privatmünzen, nicht mehr zulaſſen.<lb/> Es ſchlüge ſich dann eine Siegel-Kammer mit<lb/> großen Rechten ins Mittel und verpetſchirte,<lb/> wie jetzt den Nachlaß der Verſtorbnen, als¬<lb/> dann der Lebendigen ihren.</p><lb/> <p>Oder — was vielleicht vorzuziehen — eine<lb/><hi rendition="#g">Brief-Zenſur</hi> müßte anfangen. Ungedruckte<lb/> Zeitungen, <hi rendition="#aq">nouvelles à la main</hi> nämlich Briefe<lb/> können, weil ſie noch größere Geheimniſſe aus¬<lb/> tragen, nie eine größere Zenſurfreiheit fodern<lb/> als gedruckte Zeitungen genieſſen; beſonders<lb/> da jeder Brief jetzt ſo leicht ein umherrennen¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0118]
iſt doch das Korkziehen der Briefe — das Kop¬
pelſiegel — das Vikariatſiegel — das mühſame
Nachmachen des L. S. oder Loco Sigilli etwas
ſehr Verdrüßliches und beinahe Abſcheuliches;
aus dem Unrecht muß daher ein Recht ge¬
macht werden durch geſetzliche Wiederholung.
Etwas davon würde, hoff' ich, ſeyn, wenn
befohlen würde, die Briefe nur auf Stempel¬
papier zu ſchreiben; ein dazu eingeſetztes Schau-
und Stempelämtchen läſe dann vorher Alles
durch.
Oder man könnte die Pitſchafte, als Münz¬
ſtempel für Privatmünzen, nicht mehr zulaſſen.
Es ſchlüge ſich dann eine Siegel-Kammer mit
großen Rechten ins Mittel und verpetſchirte,
wie jetzt den Nachlaß der Verſtorbnen, als¬
dann der Lebendigen ihren.
Oder — was vielleicht vorzuziehen — eine
Brief-Zenſur müßte anfangen. Ungedruckte
Zeitungen, nouvelles à la main nämlich Briefe
können, weil ſie noch größere Geheimniſſe aus¬
tragen, nie eine größere Zenſurfreiheit fodern
als gedruckte Zeitungen genieſſen; beſonders
da jeder Brief jetzt ſo leicht ein umherrennen¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |