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Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.

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derbares Glorien-Land unter sich sahen, so
freundlich und ausländisch als sey es übrig ge¬
blieben aus einer Zeit, da noch dir ganze Erde
warm war und ein immer grünes Morgenland
-- es schien, so weit sie vor den Bäumen und
vor der Abendsonne sehen konnten, ein aus
der zusammentretenden Berg Ecke unabsehlich
nach Westen auseinanderlaufendes Thal zu seyn
-- eine vor der Sonne mit den breiten Flü¬
geln umschlagende buntgemahlte Windmühle ver¬
wirrte das Auge, das das Gedränge von Abend-
Lichtern, Gärten, Schaafen und Kindern son¬
dern wollte -- an beiden Abhängen hüteten
weißgekleidete Kinder mit lang nachflatternden
grünen Hutbändern -- eine gesteckte Schweize¬
rei gieng im Wiesengrün am dunkeln Bach --
auf einem hochgewölbten Heuwagen fuhr eine
wie zum Hochzeitmahle gekleidete Bäuerin und
nebenher giengen Landleute im Sonntagsputz
-- die Sonne trat hinter eine Säulen-Reihe
von runden Laubeichen, diesen deutschen Frei¬
heits-Bäumen und Tempel-Pfeilern -- und sie
schwebten verklärt und vergrößert hoch im gold¬
nen Blaue aufgezogen. -- Jetzt sahen die betroff¬

derbares Glorien-Land unter ſich ſahen, ſo
freundlich und ausländiſch als ſey es übrig ge¬
blieben aus einer Zeit, da noch dir ganze Erde
warm war und ein immer grünes Morgenland
— es ſchien, ſo weit ſie vor den Bäumen und
vor der Abendſonne ſehen konnten, ein aus
der zuſammentretenden Berg Ecke unabſehlich
nach Weſten auseinanderlaufendes Thal zu ſeyn
— eine vor der Sonne mit den breiten Flü¬
geln umſchlagende buntgemahlte Windmühle ver¬
wirrte das Auge, das das Gedränge von Abend-
Lichtern, Gärten, Schaafen und Kindern ſon¬
dern wollte — an beiden Abhängen hüteten
weißgekleidete Kinder mit lang nachflatternden
grünen Hutbändern — eine geſteckte Schweize¬
rei gieng im Wieſengrün am dunkeln Bach —
auf einem hochgewölbten Heuwagen fuhr eine
wie zum Hochzeitmahle gekleidete Bäuerin und
nebenher giengen Landleute im Sonntagsputz
— die Sonne trat hinter eine Säulen-Reihe
von runden Laubeichen, dieſen deutſchen Frei¬
heits-Bäumen und Tempel-Pfeilern — und ſie
ſchwebten verklärt und vergrößert hoch im gold¬
nen Blaue aufgezogen. — Jetzt ſahen die betroff¬

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[228/0240] derbares Glorien-Land unter ſich ſahen, ſo freundlich und ausländiſch als ſey es übrig ge¬ blieben aus einer Zeit, da noch dir ganze Erde warm war und ein immer grünes Morgenland — es ſchien, ſo weit ſie vor den Bäumen und vor der Abendſonne ſehen konnten, ein aus der zuſammentretenden Berg Ecke unabſehlich nach Weſten auseinanderlaufendes Thal zu ſeyn — eine vor der Sonne mit den breiten Flü¬ geln umſchlagende buntgemahlte Windmühle ver¬ wirrte das Auge, das das Gedränge von Abend- Lichtern, Gärten, Schaafen und Kindern ſon¬ dern wollte — an beiden Abhängen hüteten weißgekleidete Kinder mit lang nachflatternden grünen Hutbändern — eine geſteckte Schweize¬ rei gieng im Wieſengrün am dunkeln Bach — auf einem hochgewölbten Heuwagen fuhr eine wie zum Hochzeitmahle gekleidete Bäuerin und nebenher giengen Landleute im Sonntagsputz — die Sonne trat hinter eine Säulen-Reihe von runden Laubeichen, dieſen deutſchen Frei¬ heits-Bäumen und Tempel-Pfeilern — und ſie ſchwebten verklärt und vergrößert hoch im gold¬ nen Blaue aufgezogen. — Jetzt ſahen die betroff¬

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/240>, abgerufen am 27.11.2024.