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Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.

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de te trouver un peu plus reconnaissante. --
Sonviens-toi de ce que tu m'a promis
(sagt' er, um sie auszufragen) quand tu me
pressas contre ton sein divin
. . . ."

Eine reine Seele spiegelt, ohne sich zu be¬
flecken, die unreine ab und fühlt unwissend die
quälende Nähe, so wie Tauben, sagt man, sich
in reinem Gewässer baden, um darin die Bil¬
der der schwebenden Raubvögel zu sehen. Der
kurze Athem, der wankende Sprachton, jedes
Wort und ein unerklärliches Etwas trieben das
schreckliche Gespenst nahe vor ihre Seele, den
Argwohn, es sey Albano nicht. Sie fuhr auf:
"wer sind Sie? Gott, Sie sind der Graf nicht.
Justa, Justa!" -- -- wär' es sonst, (ver¬
setzt' er kalt,) der sich meinen Nahmen geben
dürfte?" Oh, je voudrais que je ne le fusse
pas
. Vous m'aves ecrit, que l'esperance est
la l'une de la vie
-- Ah, ma Iune s'est couchee;

Hier faßte er die Hand dieser verfinsterten,
mit einem Drachen kämpfenden Sonne. -- Da
entdeckten ihr seine weggenagten Fingernägel

de te trouver un peu plus réconnaiſsante. —
Sonviens-toi de ce que tu m'a promis
(ſagt' er, um ſie auszufragen) quand tu me
preſsas contre ton sein divin
. . . .“

Eine reine Seele ſpiegelt, ohne ſich zu be¬
flecken, die unreine ab und fühlt unwiſſend die
quälende Nähe, ſo wie Tauben, ſagt man, ſich
in reinem Gewäſſer baden, um darin die Bil¬
der der ſchwebenden Raubvögel zu ſehen. Der
kurze Athem, der wankende Sprachton, jedes
Wort und ein unerklärliches Etwas trieben das
ſchreckliche Geſpenſt nahe vor ihre Seele, den
Argwohn, es ſey Albano nicht. Sie fuhr auf:
„wer ſind Sie? Gott, Sie ſind der Graf nicht.
Juſta, Juſta!“ — — wär' es ſonſt, (ver¬
ſetzt' er kalt,) der ſich meinen Nahmen geben
dürfte?“ Ohje voudrais que je ne le fuſse
pas
. Vous m'avés écrit, que l'esperance est
la l'une de la vie
Ah, ma Iune s'est couchée;

Hier faßte er die Hand dieſer verfinſterten,
mit einem Drachen kämpfenden Sonne. — Da
entdeckten ihr ſeine weggenagten Fingernägel

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[246/0258] de te trouver un peu plus réconnaiſsante. — Sonviens-toi de ce que tu m'a promis (ſagt' er, um ſie auszufragen) quand tu me preſsas contre ton sein divin. . . .“ Eine reine Seele ſpiegelt, ohne ſich zu be¬ flecken, die unreine ab und fühlt unwiſſend die quälende Nähe, ſo wie Tauben, ſagt man, ſich in reinem Gewäſſer baden, um darin die Bil¬ der der ſchwebenden Raubvögel zu ſehen. Der kurze Athem, der wankende Sprachton, jedes Wort und ein unerklärliches Etwas trieben das ſchreckliche Geſpenſt nahe vor ihre Seele, den Argwohn, es ſey Albano nicht. Sie fuhr auf: „wer ſind Sie? Gott, Sie ſind der Graf nicht. Juſta, Juſta!“ — — wär' es ſonſt, (ver¬ ſetzt' er kalt,) der ſich meinen Nahmen geben dürfte?“ Oh‚ je voudrais que je ne le fuſse pas. Vous m'avés écrit, que l'esperance est la l'une de la vie — Ah, ma Iune s'est couchée; Hier faßte er die Hand dieſer verfinſterten, mit einem Drachen kämpfenden Sonne. — Da entdeckten ihr ſeine weggenagten Fingernägel

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/258>, abgerufen am 27.11.2024.