Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.dem Thon seines Gesichts und zeigte den Griff; Plötzlich hörte Albano um sich das dum¬ Beide traten ans Laubgehölze vor Lilar; *) Der ihm auf Isola bella erschienen war.
dem Thon ſeines Geſichts und zeigte den Griff; Plötzlich hörte Albano um ſich das dum¬ Beide traten ans Laubgehölze vor Lilar; *) Der ihm auf Isola bella erſchienen war.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0372" n="360"/> dem Thon ſeines Geſichts und zeigte den Griff;<lb/> einmal lief auf ihm das Geſicht des Vaters<lb/> des Todes <note place="foot" n="*)">Der ihm auf <hi rendition="#aq">Isola bella</hi> erſchienen war.<lb/></note> vorüber.</p><lb/> <p>Plötzlich hörte Albano um ſich das dum¬<lb/> pfe Gemurmel und Durcheinanderſprechen ei¬<lb/> nes Gewimmels; nichts war um ihn. „Hört<lb/> Ihr nichts?“ fragte er. „Es iſt alles ſtill,“ ſagte<lb/> der Kahle. Aber das Gewimmel murmelte und<lb/> liſpelte begierig und heiß fort als könne es<lb/> nicht fertig und einig werden; — der kühne<lb/> Jüngling ſchauderte, die Thore des Schatten¬<lb/> reichs ſtanden weit offen in die Erde, Träume<lb/> und Schatten ſchwärmten aus und ein und flo¬<lb/> gen nahe ans helle Leben.</p><lb/> <p>Beide traten ans Laubgehölze vor Lilar;<lb/> da half ſich ein Knabe mit einem unförmlich-<lb/> großen Kopfe auf zwei Krücken heraus und<lb/> hatte eine Roſe, die er dem Jüngling nickend<lb/> anbot. Albano nahm ſie, aber der Kleine nick¬<lb/> te unaufhörlich, als woll' er ſagen, er möge<lb/> doch daran riechen. Albano thats — und plötz¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [360/0372]
dem Thon ſeines Geſichts und zeigte den Griff;
einmal lief auf ihm das Geſicht des Vaters
des Todes *) vorüber.
Plötzlich hörte Albano um ſich das dum¬
pfe Gemurmel und Durcheinanderſprechen ei¬
nes Gewimmels; nichts war um ihn. „Hört
Ihr nichts?“ fragte er. „Es iſt alles ſtill,“ ſagte
der Kahle. Aber das Gewimmel murmelte und
liſpelte begierig und heiß fort als könne es
nicht fertig und einig werden; — der kühne
Jüngling ſchauderte, die Thore des Schatten¬
reichs ſtanden weit offen in die Erde, Träume
und Schatten ſchwärmten aus und ein und flo¬
gen nahe ans helle Leben.
Beide traten ans Laubgehölze vor Lilar;
da half ſich ein Knabe mit einem unförmlich-
großen Kopfe auf zwei Krücken heraus und
hatte eine Roſe, die er dem Jüngling nickend
anbot. Albano nahm ſie, aber der Kleine nick¬
te unaufhörlich, als woll' er ſagen, er möge
doch daran riechen. Albano thats — und plötz¬
*) Der ihm auf Isola bella erſchienen war.
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/372>, abgerufen am 24.06.2024. |