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Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.

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mit verschrieben) sey der Lebens-Rahm -- und
sagte dem Vater geradezu ins Gesicht, als die¬
ser den Jüngling wecken wollte zur Abfahrt,
"er habe in seiner Praxis noch niemand ge¬
kannt, der so wenig von kritischen Punkten ge¬
wußt wie er; jeder Wecker sey hier ein Mörder
und er verbiete es recht ausdrücklich als Arzt." --

Von Stunde zu Stunde wurde Schoppe
gegen den Vater unwilliger; er dankte -- wenn
er des Ritters abspühlendes Ein- und Anströ¬
men an dieses fruchttragende Eiland bedachte
-- jetzt Gott, daß Albano nicht nur die Hitze
sondern auch die Härte eines Felsen hatte.

Der Ehre- und Kunst-Liebende Sphex be¬
wachte wie eine drohende Äskulaps-Schlange
das Kopfkissen und wurde heiterer -- Schoppe
verblieb da, gefasset gegen jede Härte. -- Der
Ritter nahm in des Sohnes Namen von jedem
Abschied und trieb weiche Herzen nach Hause;
denn die Pflegemutter Albine und andere durf¬
ten den Schlafenden nicht einmal sehen -- weil
ihm Thränen ein verdrüßlicher kalter Staubre¬
gen waren. -- Die Fürstin und ihr Gefolge fuhr

mit verſchrieben) ſey der Lebens-Rahm — und
ſagte dem Vater geradezu ins Geſicht, als die¬
ſer den Jüngling wecken wollte zur Abfahrt,
„er habe in ſeiner Praxis noch niemand ge¬
kannt, der ſo wenig von kritiſchen Punkten ge¬
wußt wie er; jeder Wecker ſey hier ein Mörder
und er verbiete es recht ausdrücklich als Arzt.“ —

Von Stunde zu Stunde wurde Schoppe
gegen den Vater unwilliger; er dankte — wenn
er des Ritters abſpühlendes Ein- und Anſtrö¬
men an dieſes fruchttragende Eiland bedachte
— jetzt Gott, daß Albano nicht nur die Hitze
ſondern auch die Härte eines Felſen hatte.

Der Ehre- und Kunſt-Liebende Sphex be¬
wachte wie eine drohende Äſkulaps-Schlange
das Kopfkiſſen und wurde heiterer — Schoppe
verblieb da, gefaſſet gegen jede Härte. — Der
Ritter nahm in des Sohnes Namen von jedem
Abſchied und trieb weiche Herzen nach Hauſe;
denn die Pflegemutter Albine und andere durf¬
ten den Schlafenden nicht einmal ſehen — weil
ihm Thränen ein verdrüßlicher kalter Staubre¬
gen waren. — Die Fürſtin und ihr Gefolge fuhr

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[418/0430] mit verſchrieben) ſey der Lebens-Rahm — und ſagte dem Vater geradezu ins Geſicht, als die¬ ſer den Jüngling wecken wollte zur Abfahrt, „er habe in ſeiner Praxis noch niemand ge¬ kannt, der ſo wenig von kritiſchen Punkten ge¬ wußt wie er; jeder Wecker ſey hier ein Mörder und er verbiete es recht ausdrücklich als Arzt.“ — Von Stunde zu Stunde wurde Schoppe gegen den Vater unwilliger; er dankte — wenn er des Ritters abſpühlendes Ein- und Anſtrö¬ men an dieſes fruchttragende Eiland bedachte — jetzt Gott, daß Albano nicht nur die Hitze ſondern auch die Härte eines Felſen hatte. Der Ehre- und Kunſt-Liebende Sphex be¬ wachte wie eine drohende Äſkulaps-Schlange das Kopfkiſſen und wurde heiterer — Schoppe verblieb da, gefaſſet gegen jede Härte. — Der Ritter nahm in des Sohnes Namen von jedem Abſchied und trieb weiche Herzen nach Hauſe; denn die Pflegemutter Albine und andere durf¬ ten den Schlafenden nicht einmal ſehen — weil ihm Thränen ein verdrüßlicher kalter Staubre¬ gen waren. — Die Fürſtin und ihr Gefolge fuhr

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/430>, abgerufen am 21.11.2024.