Vulkan und zuweilen spielten Funken zwischen den Sternen.
Jetzt sank der Mond hinter die Ulmen des Posilips hinab, die Stadt verfinsterte sich, das Getöse der Nacht verklang, Fischer stiegen aus, löschten ihre Fackeln und legten sich ans Ufer, die Erde schien einzuschlafen, aber das Meer aufzuwachen. Ein Wind von der Sorrentini¬ schen Küste trieb die stillen Wellen auf -- hel¬ ler schimmerte Sorrento's Sichel vom Monde zurück und vom Morgen zugleich wie silberne Fluren -- Vesuv's Rauchsäule wurde abgeweht und vom Feuerberg zog sich eine lange reine Morgenröthe über die Küste hinauf wie über eine fremde Welt.
O es war der dämmernde Morgen, voll von jugendlichen Ahnungen! Spricht nicht die Landschaft, der Berg, die Küste gleich ei¬ nem Echo desto mehr Sylben zur Seele, je fer¬ ner sie sind? -- Wie jung fühlt' ich die Welt und mich und der ganze Morgen meines Le¬ bens war in diesen gedrängt!
Mein Freund kam -- alles war berichtigt -- die Schiffer angekommen -- Agata wurde
Vulkan und zuweilen ſpielten Funken zwiſchen den Sternen.
Jetzt ſank der Mond hinter die Ulmen des Poſilips hinab, die Stadt verfinſterte ſich, das Getöſe der Nacht verklang, Fiſcher ſtiegen aus, löſchten ihre Fackeln und legten ſich ans Ufer, die Erde ſchien einzuſchlafen, aber das Meer aufzuwachen. Ein Wind von der Sorrentini¬ ſchen Küſte trieb die ſtillen Wellen auf — hel¬ ler ſchimmerte Sorrento's Sichel vom Monde zurück und vom Morgen zugleich wie ſilberne Fluren — Veſuv's Rauchſäule wurde abgeweht und vom Feuerberg zog ſich eine lange reine Morgenröthe über die Küſte hinauf wie über eine fremde Welt.
O es war der dämmernde Morgen, voll von jugendlichen Ahnungen! Spricht nicht die Landſchaft, der Berg, die Küſte gleich ei¬ nem Echo deſto mehr Sylben zur Seele, je fer¬ ner ſie ſind? — Wie jung fühlt' ich die Welt und mich und der ganze Morgen meines Le¬ bens war in dieſen gedrängt!
Mein Freund kam — alles war berichtigt — die Schiffer angekommen — Agata wurde
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Vulkan und zuweilen ſpielten Funken zwiſchen
den Sternen.
Jetzt ſank der Mond hinter die Ulmen des
Poſilips hinab, die Stadt verfinſterte ſich, das
Getöſe der Nacht verklang, Fiſcher ſtiegen aus,
löſchten ihre Fackeln und legten ſich ans Ufer,
die Erde ſchien einzuſchlafen, aber das Meer
aufzuwachen. Ein Wind von der Sorrentini¬
ſchen Küſte trieb die ſtillen Wellen auf — hel¬
ler ſchimmerte Sorrento's Sichel vom Monde
zurück und vom Morgen zugleich wie ſilberne
Fluren — Veſuv's Rauchſäule wurde abgeweht
und vom Feuerberg zog ſich eine lange reine
Morgenröthe über die Küſte hinauf wie über
eine fremde Welt.
O es war der dämmernde Morgen, voll
von jugendlichen Ahnungen! Spricht nicht
die Landſchaft, der Berg, die Küſte gleich ei¬
nem Echo deſto mehr Sylben zur Seele, je fer¬
ner ſie ſind? — Wie jung fühlt' ich die Welt
und mich und der ganze Morgen meines Le¬
bens war in dieſen gedrängt!
Mein Freund kam — alles war berichtigt
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/128>, abgerufen am 19.05.2024.
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