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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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-- und Vesuv's graues Gorgonenhaupt -- und
die spielenden Menschen -- und die Blüthen
und alles -- hier wo man glühen muß wie
eine Lava -- dürfte man da nicht sich gleich der
heißen Lava umher in die Wellen begraben in
seiner Gluth, wenn man wüßte, es könne et¬
was vergehen von dieser Stunde, nur etwas
von Andenken davon, oder ein Pulsschlag für
ein Herz? -- Wäre das nicht besser?" -- "Viel¬
leicht" sagte Linda. -- Julienne wurde durch die
weiche Freude vor das ferne Krankenbette ihres
Bruders gezogen und sagte lächelnd: "kann
man es nicht wie die schöne Sonne drüben
machen, und unter die Wellen gehen und doch
wiederkommen? -- Schauet doch ihrem Unter¬
gange recht zu, nirgends ist er auf der Erde
so." --

Die Sonne stand schon zu einem großen
Goldschild gewachsen vom Himmel gehalten
über den Ponzischen Inseln und vergoldete das
Blau derselben -- die weiße Krone aus Felsen-
Stacheln, Kapri, lag in Gluth und von Sor¬
rento's bis Gaeta's Küsten war den Welt-
Mauern dämmerndes Gold angeflogen -- die

— und Veſuv's graues Gorgonenhaupt — und
die ſpielenden Menſchen — und die Blüthen
und alles — hier wo man glühen muß wie
eine Lava — dürfte man da nicht ſich gleich der
heißen Lava umher in die Wellen begraben in
ſeiner Gluth, wenn man wüßte, es könne et¬
was vergehen von dieſer Stunde, nur etwas
von Andenken davon, oder ein Pulsſchlag für
ein Herz? — Wäre das nicht beſſer?“ — „Viel¬
leicht“ ſagte Linda. — Julienne wurde durch die
weiche Freude vor das ferne Krankenbette ihres
Bruders gezogen und ſagte lächelnd: „kann
man es nicht wie die ſchöne Sonne drüben
machen, und unter die Wellen gehen und doch
wiederkommen? — Schauet doch ihrem Unter¬
gange recht zu, nirgends iſt er auf der Erde
ſo.“ —

Die Sonne ſtand ſchon zu einem großen
Goldſchild gewachſen vom Himmel gehalten
über den Ponziſchen Inſeln und vergoldete das
Blau derſelben — die weiße Krone aus Felſen-
Stacheln, Kapri, lag in Gluth und von Sor¬
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[167/0179] — und Veſuv's graues Gorgonenhaupt — und die ſpielenden Menſchen — und die Blüthen und alles — hier wo man glühen muß wie eine Lava — dürfte man da nicht ſich gleich der heißen Lava umher in die Wellen begraben in ſeiner Gluth, wenn man wüßte, es könne et¬ was vergehen von dieſer Stunde, nur etwas von Andenken davon, oder ein Pulsſchlag für ein Herz? — Wäre das nicht beſſer?“ — „Viel¬ leicht“ ſagte Linda. — Julienne wurde durch die weiche Freude vor das ferne Krankenbette ihres Bruders gezogen und ſagte lächelnd: „kann man es nicht wie die ſchöne Sonne drüben machen, und unter die Wellen gehen und doch wiederkommen? — Schauet doch ihrem Unter¬ gange recht zu, nirgends iſt er auf der Erde ſo.“ — Die Sonne ſtand ſchon zu einem großen Goldſchild gewachſen vom Himmel gehalten über den Ponziſchen Inſeln und vergoldete das Blau derſelben — die weiße Krone aus Felſen- Stacheln, Kapri, lag in Gluth und von Sor¬ rento's bis Gaeta's Küſten war den Welt- Mauern dämmerndes Gold angeflogen — die

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/179>, abgerufen am 26.11.2024.