der Feuer-Schlucht und Rauchpforte an. Wie in einer abgebrannten dampfenden Stadt gieng ich neben Höhlen um Höhlen, neben Bergen um Berge vorbei, und auf dem zitternden Boden einer ewig arbeitenden Pulvermühle dem Pul¬ verthurm zu. Endlich fand ich den Schlund die¬ ses Feuerlands, ein großes glühendes Dampf- Thal wieder mit einem Berg -- eine Landschaft von Kratern, eine Werkstätte des jüngsten Tags -- voll zerbrochner Welt-Stücken, gefrorner geborstener Höllenflüsse -- ein ungeheuerer Scherbenberg der Zeit -- aber unerschöpflich, unsterblich wie ein böser Geist, und unter dem kalten reinen Himmel sich selber zwölf Donner¬ monate gebährend.
Dunkelröther steigt auf einmal der breite Dampf, wilder gehen die Donner in einander, heißer raucht die schwere Höllen-Wolke -- plötzlich fährt Morgenluft herein und schleppt den flammenden Vorhang den Berg hinab -- -- Da stand die helle gütige Sonne auf dem Apennin, und der Somma und Ottayano und Vesuv blühten im Friedens-Glanz und die Welt gieng langsam nach der Sonne auf
der Feuer-Schlucht und Rauchpforte an. Wie in einer abgebrannten dampfenden Stadt gieng ich neben Höhlen um Höhlen, neben Bergen um Berge vorbei, und auf dem zitternden Boden einer ewig arbeitenden Pulvermühle dem Pul¬ verthurm zu. Endlich fand ich den Schlund die¬ ſes Feuerlands, ein großes glühendes Dampf- Thal wieder mit einem Berg — eine Landſchaft von Kratern, eine Werkſtätte des jüngſten Tags — voll zerbrochner Welt-Stücken, gefrorner geborſtener Höllenflüſſe — ein ungeheuerer Scherbenberg der Zeit — aber unerſchöpflich, unſterblich wie ein böſer Geiſt, und unter dem kalten reinen Himmel ſich ſelber zwölf Donner¬ monate gebährend.
Dunkelröther ſteigt auf einmal der breite Dampf, wilder gehen die Donner in einander, heißer raucht die ſchwere Höllen-Wolke — plötzlich fährt Morgenluft herein und ſchleppt den flammenden Vorhang den Berg hinab — — Da ſtand die helle gütige Sonne auf dem Apennin, und der Somma und Ottayano und Veſuv blühten im Friedens-Glanz und die Welt gieng langſam nach der Sonne auf
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der Feuer-Schlucht und Rauchpforte an. Wie
in einer abgebrannten dampfenden Stadt gieng
ich neben Höhlen um Höhlen, neben Bergen um
Berge vorbei, und auf dem zitternden Boden
einer ewig arbeitenden Pulvermühle dem Pul¬
verthurm zu. Endlich fand ich den Schlund die¬
ſes Feuerlands, ein großes glühendes Dampf-
Thal wieder mit einem Berg — eine Landſchaft
von Kratern, eine Werkſtätte des jüngſten Tags
— voll zerbrochner Welt-Stücken, gefrorner
geborſtener Höllenflüſſe — ein ungeheuerer
Scherbenberg der Zeit — aber unerſchöpflich,
unſterblich wie ein böſer Geiſt, und unter dem
kalten reinen Himmel ſich ſelber zwölf Donner¬
monate gebährend.
Dunkelröther ſteigt auf einmal der breite
Dampf, wilder gehen die Donner in einander,
heißer raucht die ſchwere Höllen-Wolke —
plötzlich fährt Morgenluft herein und ſchleppt
den flammenden Vorhang den Berg hinab —
— Da ſtand die helle gütige Sonne auf dem
Apennin, und der Somma und Ottayano und
Veſuv blühten im Friedens-Glanz und die
Welt gieng langſam nach der Sonne auf
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/196>, abgerufen am 19.05.2024.
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