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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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überströmen, daß es trinken und sagen kann:
es ist genug?"

Zu seinem Dian sprach er, gleichsam um
sich und sein gränzenloses Sehnen zu entschul¬
digen, häufig von Chariton und ihren Kindern
und fragt' ihn, wie es seinem Herzen dabei gehe:
"sprecht mir nicht so viel davon, (sagt' er,
nach seiner Weise mehr empfindend als erra¬
thend und verrathend,) wir sind noch so hä߬
lich weit davon -- man verdirbt sich die Reise
ohne Grund -- hab' ich sie alle aber . . . . nun
ei Gott!" -- -- Dann schwieg er, riß sich den
Jüngling in die Arme und küßt' ihn nicht.

An einem blauen frischen Morgen stand Al¬
bano noch eh' die Sonne am Himmel aufer¬
standen war, auf der hohen umblühten Terras¬
sen-Pyramide, wo er einmal im Erwachen
den theuern Vater ohne Abschied hatte entflie¬
hen sehen -- und blickte bewegt in den leeren
weiten See hinab -- und an die Gipfel der
Eisberge umher, welche schon im Niederscheine
der hoch herabziehenden Aurora blühten -- und
niemand war bei ihm als die Vergangenheit. Er
blickte auf sich und in seine Brust und dachte:

überſtrömen, daß es trinken und ſagen kann:
es iſt genug?“

Zu ſeinem Dian ſprach er, gleichſam um
ſich und ſein gränzenloſes Sehnen zu entſchul¬
digen, häufig von Chariton und ihren Kindern
und fragt' ihn, wie es ſeinem Herzen dabei gehe:
„ſprecht mir nicht ſo viel davon, (ſagt' er,
nach ſeiner Weiſe mehr empfindend als erra¬
thend und verrathend,) wir ſind noch ſo hä߬
lich weit davon — man verdirbt ſich die Reiſe
ohne Grund — hab' ich ſie alle aber . . . . nun
ei Gott!“ — — Dann ſchwieg er, riß ſich den
Jüngling in die Arme und küßt' ihn nicht.

An einem blauen friſchen Morgen ſtand Al¬
bano noch eh' die Sonne am Himmel aufer¬
ſtanden war, auf der hohen umblühten Terras¬
ſen-Pyramide, wo er einmal im Erwachen
den theuern Vater ohne Abſchied hatte entflie¬
hen ſehen — und blickte bewegt in den leeren
weiten See hinab — und an die Gipfel der
Eisberge umher, welche ſchon im Niederſcheine
der hoch herabziehenden Aurora blühten — und
niemand war bei ihm als die Vergangenheit. Er
blickte auf ſich und in ſeine Bruſt und dachte:

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[228/0240] überſtrömen, daß es trinken und ſagen kann: es iſt genug?“ Zu ſeinem Dian ſprach er, gleichſam um ſich und ſein gränzenloſes Sehnen zu entſchul¬ digen, häufig von Chariton und ihren Kindern und fragt' ihn, wie es ſeinem Herzen dabei gehe: „ſprecht mir nicht ſo viel davon, (ſagt' er, nach ſeiner Weiſe mehr empfindend als erra¬ thend und verrathend,) wir ſind noch ſo hä߬ lich weit davon — man verdirbt ſich die Reiſe ohne Grund — hab' ich ſie alle aber . . . . nun ei Gott!“ — — Dann ſchwieg er, riß ſich den Jüngling in die Arme und küßt' ihn nicht. An einem blauen friſchen Morgen ſtand Al¬ bano noch eh' die Sonne am Himmel aufer¬ ſtanden war, auf der hohen umblühten Terras¬ ſen-Pyramide, wo er einmal im Erwachen den theuern Vater ohne Abſchied hatte entflie¬ hen ſehen — und blickte bewegt in den leeren weiten See hinab — und an die Gipfel der Eisberge umher, welche ſchon im Niederſcheine der hoch herabziehenden Aurora blühten — und niemand war bei ihm als die Vergangenheit. Er blickte auf ſich und in ſeine Bruſt und dachte:

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/240>, abgerufen am 23.11.2024.