Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.ander wechselseitig nachahmten. Wie oft blickte Sie kamen noch vor dem Volksfeste einer Sie versanken in die Tiefen der Tyroler Ge¬ ander wechſelſeitig nachahmten. Wie oft blickte Sie kamen noch vor dem Volksfeſte einer Sie verſanken in die Tiefen der Tyroler Ge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0025" n="13"/> ander wechſelſeitig nachahmten. Wie oft blickte<lb/> Albano, wenn abends die Sonne ſich glühend<lb/> mit den beſchneieten Alpenhöhen vermiſchte,<lb/> ſchmerzlich ergriffen nach dieſen Thronen hin,<lb/> die er einmal ganz anders, viel goldner, ſo<lb/> hoffend und ſo glaubend, von <hi rendition="#aq">Isola bella</hi> an¬<lb/> geſchauet. — Die Höhen deiner Vergangen¬<lb/> heit, ſagt' er ſich, ſind auch weiß und keine<lb/> Alphörner tönen mehr droben unter ſonnenhel¬<lb/> len Tagen und du biſt tief im Thal!</p><lb/> <p>Sie kamen noch vor dem Volksfeſte einer<lb/> verſpäteten Weinleſe vorüber. Der Ritter er¬<lb/> kundigte ſich nach allem mit der Wißbegierde<lb/> eines Weinhändlers und mit der Kenntniß eines<lb/> Winzers. So botaniſirte er überall auf der<lb/> Erde nach jedem Gräsgen und Kraut der Er¬<lb/> kenntniß. Albano verwunderte ſich darüber, da<lb/> er bisher geglaubt, Gaſpard ſuche und lange<lb/> nach nichts als nach den Paris- und Heſperi¬<lb/> den-Äpfeln der Kunſt, weil er alle andre<lb/> Früchte und ihr Fleiſch und ihren Kern in ſei¬<lb/> nem Stande weder zum Genieſſen noch zum<lb/> Säen brauchen konnte.</p><lb/> <p>Sie verſanken in die Tiefen der Tyroler Ge¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0025]
ander wechſelſeitig nachahmten. Wie oft blickte
Albano, wenn abends die Sonne ſich glühend
mit den beſchneieten Alpenhöhen vermiſchte,
ſchmerzlich ergriffen nach dieſen Thronen hin,
die er einmal ganz anders, viel goldner, ſo
hoffend und ſo glaubend, von Isola bella an¬
geſchauet. — Die Höhen deiner Vergangen¬
heit, ſagt' er ſich, ſind auch weiß und keine
Alphörner tönen mehr droben unter ſonnenhel¬
len Tagen und du biſt tief im Thal!
Sie kamen noch vor dem Volksfeſte einer
verſpäteten Weinleſe vorüber. Der Ritter er¬
kundigte ſich nach allem mit der Wißbegierde
eines Weinhändlers und mit der Kenntniß eines
Winzers. So botaniſirte er überall auf der
Erde nach jedem Gräsgen und Kraut der Er¬
kenntniß. Albano verwunderte ſich darüber, da
er bisher geglaubt, Gaſpard ſuche und lange
nach nichts als nach den Paris- und Heſperi¬
den-Äpfeln der Kunſt, weil er alle andre
Früchte und ihr Fleiſch und ihren Kern in ſei¬
nem Stande weder zum Genieſſen noch zum
Säen brauchen konnte.
Sie verſanken in die Tiefen der Tyroler Ge¬
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