Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.Jünglings in den Mann übergienge -- noch Hart und schauerlich tritt wie ein neues Er wohnte wieder auf des Vaters Ersuchen Jünglings in den Mann übergienge — noch Hart und ſchauerlich tritt wie ein neues Er wohnte wieder auf des Vaters Erſuchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0274" n="262"/> Jünglings in den Mann übergienge — noch<lb/> hab' ich's nie gefunden.“ — Albano wollte<lb/> gerührt betheuern und beſchwören. „Darum<lb/> (fuhr er mit einer leichten den Eid wegtreiben¬<lb/> den Hand-Bewegung fort) fandeſt Du mich<lb/> ſo froh über Dein Glück, denn die Fürſtinn,<lb/> Freund, hatte mir Deine Liebe ſchon am Mor¬<lb/> gen verkündigt. Nimm Dich in Acht vor ihr,<lb/> denn ſie haſſet Dich ohne Gränzen.“</p><lb/> <p>Hart und ſchauerlich tritt wie ein neues<lb/> wunderbares Raubthier hinter dem Gitter, zum<lb/> erſtenmal ein rechter wenn auch waffenloſer<lb/> Haß vor ein gutes Herz. Albano begehrte<lb/> keine Bekräftigung und Erklärung dieſer trau¬<lb/> rigen Nachricht, denn der Fürſtinn Liebe und<lb/> Irrthum, ihre Bekanntſchaft mit ſeiner vorigen<lb/> Kälte gegen Linda, ihr ſtiller Ingrimm gegen<lb/> dieſe ſelber, waren ja für ſie Flammen genug,<lb/> um daran den ſtärkſten Gift zu kochen.</p><lb/> <p>Er wohnte wieder auf des Vaters Erſuchen<lb/> bei dem für ihn unbedeutend in der Tiefe lie¬<lb/> genden D. Sphex; und Gaſpard wieder im<lb/> Schloß nahe am kranken Freund. Der Ritter<lb/> ſtellte ihn ſchnell dem Hofe vor, der das Reiſe¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [262/0274]
Jünglings in den Mann übergienge — noch
hab' ich's nie gefunden.“ — Albano wollte
gerührt betheuern und beſchwören. „Darum
(fuhr er mit einer leichten den Eid wegtreiben¬
den Hand-Bewegung fort) fandeſt Du mich
ſo froh über Dein Glück, denn die Fürſtinn,
Freund, hatte mir Deine Liebe ſchon am Mor¬
gen verkündigt. Nimm Dich in Acht vor ihr,
denn ſie haſſet Dich ohne Gränzen.“
Hart und ſchauerlich tritt wie ein neues
wunderbares Raubthier hinter dem Gitter, zum
erſtenmal ein rechter wenn auch waffenloſer
Haß vor ein gutes Herz. Albano begehrte
keine Bekräftigung und Erklärung dieſer trau¬
rigen Nachricht, denn der Fürſtinn Liebe und
Irrthum, ihre Bekanntſchaft mit ſeiner vorigen
Kälte gegen Linda, ihr ſtiller Ingrimm gegen
dieſe ſelber, waren ja für ſie Flammen genug,
um daran den ſtärkſten Gift zu kochen.
Er wohnte wieder auf des Vaters Erſuchen
bei dem für ihn unbedeutend in der Tiefe lie¬
genden D. Sphex; und Gaſpard wieder im
Schloß nahe am kranken Freund. Der Ritter
ſtellte ihn ſchnell dem Hofe vor, der das Reiſe¬
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